Paul von Hindenburg (OHL), der zu Beginn des Kriegs Erfolge feierte, spricht im vierten Kriegsjahr nicht mehr siegessicher. Der Kampf sei den Deutschen "aufgezwungen" worden, ist seine neue Einschätzung. Es geht jetzt "um Sein oder Nicht-Sein", wo nur noch der "gerechte Gott" helfe.
Paul von Hindenburgs Ansprache
"Deutschland steht im vierten Kriegsjahre militärisch und wirtschaftlich unerschüttert. Eine Welt von Feinden hat nicht vermocht, es niederzuringen. Dieses Rätsels Lösung liegt in dem guten Gewissen des deutschen Volkes. Der Kampf ist uns aufgezwungen. Jeder Deutsche weiß, es geht um Sein oder Nicht-Sein. Und so leistet an der Front wie in der Heimat jeder fast Übermenschliches. Der Hieb ist die beste Abwehr. Darum nicht aus Eroberungssucht haben wir überall den Krieg in Feindesland getragen und unser Vaterland vor den Schrecken des Krieges bewahrt.
Da Waffen und Hunger Deutschlands Siegeswillen nicht niederzwangen, griff der Feind zur Niedertracht. Er suchte Zwietracht zu säen, das Volk von seinem Kaiser zu trennen. An der deutschen Treue sind seine Giftpfeile aber abgeprallt. So wird die deutsche Eiche allen Stürmen trotzen. Mit ruhiger Zuversicht erwarten wir den Ausgang des Ringens. Der gerechte Gott ist mit uns. Ans Vaterland, ans teure, schließ' Dich an. Das halte fest mit Deinem ganzen Herzen. Hier sind die starken Wurzeln Deiner Kraft."
Aufgenommen am 17. Oktober 1917 im Großen Hauptquartier der Heeresleitung in Bad Kreuznach.
Quelle: Deutsches Rundfunkarchiv (DRA)
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