Heute geht es um die Frage: "Kann es in einer chaotischen Welt voller Leid Gott geben?" Der Käptn wird jedenfalls vom Zustand dieser Welt in den Wahnsinn getrieben: „Ich kann diesen Scheiß nicht mehr länger mit ansehen." Kann ich so von Gott reden? Ich denke Klage und Wut und Zorn haben ihren Platz. Und schon Hiob geht mit Gott hart ins Gericht und Gott sagt dazu: es ist in Ordnung. Es gibt auch Klagepsalmen die deutlich sind. Und immer kommen in der Bibel der Zweifel und die Verlassenheit vor. Wenn ich aber Gott zu einem Monster mache, was ich nur noch ablehnen kann – dann wird es schwer in Kontakt zu kommen, dann verbaut diese Ablehnung den Gehörgang für einen Dialog. Wie kann das aufgelöst werden? Das komplizierte Wort, um das es geht, lautet „Theodizee“. Dieses Wort hat sich Gottfried Wilhelm Leibniz ausgedacht – es geht dann darum, wie hängen Allmacht, Gerechtigkeit und der Wille Gottes mit dem Zustand unserer Welt zusammen. Leibnitz hatte im 17.Jahrhundert das Gefühl in der besten aller möglichen Welten zu leben. Wenn es dann üble Dinge gab, dann kann ich daraus lernen oder Dinge relativieren.
Aber ist es so einfach?
Falls es eine perfekte Welt gibt, wird sie durch unser Gezerre um Macht und Einfluss manchmal sehr ungemütlich. Außerdem gibt es auch schlimme Dinge, die wir nicht erklären können. Und wir erleben derzeit ja eine aus den Fugen gehende Welt, nix funktioniert so richtig, die Natur spielt verrückt, die Pandemie ist nicht zu kontrollieren und zu diesen Sachen kommt dann noch das, was Menschen anderen Menschen einfach so antun – da könnte uns Gott doch echt einmal in unserer Ohnmacht helfen. Im Song hört sich das so an: „Tret' ich irgendwann mal in dein Himmelreich ein, pack ich dich, und zerr dich zu uns runter! Leb' diesen Scheiß selbst, geh darin unter!“ Für mich beschreibt Käptn Peng hier die Geschichte von Jesus Christus. Jesus kann sagen „Mein Gott mein Gott warum hast du mich verlassen.“ Einsam und verzweifelt, lassen ihn die Menschen hängen. Er ist in unserem Scheiß untergegangen. Er hat sich so richtig in unser Lebensmuster verstricken lassen. Aber in ihm gibt es die Idee, wie der Ausstieg aus dem Scheiß funktionieren kann. Auch wenn es ganz hart ist, es ist nicht das Ende, da gibt es die Idee und sogar das Gefühl des „unendlichen Jetzt“.
Foto: ©Philip Wölke
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