Kriegt FDP-Minister Wissing die CO2-Emissionen beim Verkehr in den Griff? Worauf es beim Klimasünder Nummer Eins und bei der Mobilitätswende jetzt ankommt.
- Großes Klimaschutz-Sorgenkind ist in Deutschland der Verkehrssektor - die Emissionen sinken nicht, dafür werden die Autos immer mehr. Mehr als 160 Millionen Tonnen CO2 werden da jährlich in die Atmosphäre geschickt, das ist ein Fünftel der deutschen Treibhausgasemissionen insgesamt. Und schon in neun Jahren müssen die auf 85 Millionen Tonnen gesunken sein. Ob das die Ampel schafft? (Umweltbundesamt-Angaben zum Verkehrssektor)
- Anders als von vielen erwartet hat der FDP-Politiker Volker Wissing und kein Grüner die Aufgabe, als neuer Verkehrsminister in Deutschland die Mobilitätswende zu vollziehen. Welche Schritte ihm der Koalitionsvertrag hier vorgibt - oder auch nicht, warum die Wirtschaft weiter ist als Teile der Politik, und wo jetzt altes Lagerdenken fehl am Platz ist, darum geht es in dieser Gradmesser-Folge. (Ampel-Koalitionsvertrag)
- Jens Hilgenberg, Verkehrsexperte des BUND, ist auch erstmal zuversichtlich, dass die Ampel hier deutlich mehr tun wird als die letzte Regierung. „Die Ampel steht viel mehr unter Druck“, sagt er, auch aufgrund der Vorgaben aus dem Klimaschutzgesetz, die für jeden Sektor jährliche Minderungsziele vorsehen. Werden diese verfehlt, müssen Extra-Maßnahmen ergriffen werden. „Und die könnten deutlich drastischer ausfallen als ein Tempolimit“, so Hilgenberg. (Lesefassung Deutsches Klimaschutzgesetz, BUND zu Mobilität)
- Dass ehrgeizige Ziel der neuen Regierung, bis zum Jahr 2030 rund 15 Millionen Elektroautos auf die deutschen Straßen zu schicken, lobt Hilgenberg. Allerdings könne es jetzt nicht nur darum gehen, vom Verbrennungsmotor auf E-Mobilität umzusteigen. Klar sei: „Ohne weniger Autos wird es nicht gehen“.
- Wie die Mobilitätswende gelingen kann, welche klimaschädlichen Subventionen gestrichen werden können, wo die Kommunen mehr Einfluss brauchen - auch das sagt Hilgenberg im Podcast. Und Jana Kugoth vom Tagesspiegel Background Verkehr & Smart Mobility erklärt, warum Volker Wissing vielleicht weniger der „Autominister“ ist, als einige denken. (Startseite Tagesspiegel Background)
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