#diepodcastin darüber, wie frau Feministin wird, ist & bleibt: Isabel Rohner & Regula Stämpfli on “How to be a feminist wherever you are”. Auszeichnung für Anna Sauerbrey, Schrumpelgurke für Tina Hassel, Prix Courage 2018 bis 2021 für PD. Dr.med Nathalie Urwyler für ihren Gleichstellungkampf für alle Frauen.
Gibts nun bald neben der “Goldenen Schrumpelgurke” bald auch die “Goldene Tastatur”? Verdient hätte sie diese Woche die Journalistin Anna Sauerbrey (Mitglied der Chefredaktion vom Tagesspiegel) für ihren brillanten Kommentar “Frauen in Afghanistan – Holt sie raus!” (Link unten). Sauerbrey macht glasklar: Es reicht nicht, die Frauen und Mädchen in Afghanistan in politischen Reden mit Bedauern zu erwähnen – wir müssen sie da rausholen! Frauenrechtsaktivistinnen, so Sauerbrey, die seit Jahren für Bildung, Frauenrechte und eine demokratische Gesellschaft gekämpft haben, gelten unter den Taliban als Regimegegnerinnen. Sie haben ein Recht auf politisches Asyl!
Was kostet eine Karriere? Die Insel-Spitalgruppe hat – obergerichtlich bestätigt – Nathalie Urwyler mit einer Rachekündigung eingedeckt. Die obersten, deutschen Ärzte haben Nathalie Urwylers Karriere vernichtet, sie als Frau diskriminiert und es müssen an schweizerischen und deutschen Spitälern Zustände herrschen, die an alle unrühmlichen, misogynen deutschen Medizin-Stories erinnern. Seit 2014, der Geburt ihrer Tochter, kämpft Nathalie Urwyler für die ihr gesetzlich, arbeitsrechtlich, demokratisch und leistungsgesellschaftliche verbriefte Anerkennung. Seit über sieben Jahren steht sie für alle Frauen ein, deren Karriere aufgrund ihrer Geschlechtszugehörigkeit durch unrechtmässige Kündigungen, Arbeitsplatzschikanen und Mobbing von oben zerstört werden. Sie steht ebenso ein für die Männer im Arztberuf, die sich auch für die Durchsetzung der Verfassungsvorschriften wehren und für eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Nathalie Urwyler ist eine Heldin. 2018 erhielt sie den PRIX COURAGE, sie könnte ihn jährlich kriegen. Eine ganz ausserordentlich kluge und engagierte Frau.
Was war nur mit Tina Hassel (Leiterin ARD-Hauptstadtbüro) los? Bei den Sommerinterviews mit den Kanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU) und Olaf Scholz (SP) und mit der Kanzlerinkandidatin Annalena Baerbock (Grüne) stellte sie so sehr unterschiedliche Schluss-Fragen. Während Laschet nach dem EM-Finale gefragt wird und wem er die Daumen drücke, fragte sie Baerbock doch tatsächlich, wie sie das als Kanzlerin ihren Kindern erklären würde, wenn die Grünen die “Chance verspielt hätten, diese entscheidenden Weichen (im Klimawandel) in der Regierung mitzustellen?” Hä? Baerbock wird auf ihre Kinder angesprochen – Laschet aber nicht? Das ist leider sexistisch.
BE A FEMINIST WHEREVER YOU ARE! Das ist nicht nur das Wochenthema von laStämpfli und Rohnerin – es ist auch der Titel des gemeinsamen Buches, das die beiden demnächst gerne machen wollen. (Übrigens: Verlag gesucht!)
Was bedeutet es, Feministin zu sein und feministisch zu handeln? Hört es euch an! Es geht um alle Sinne: Um Unabhängigkeit sowie die Musik des eigenen Seins oder in den Worten von laStaempfli: “Die Notwendigkeit decken, um die Freiheit zu leben.” Deshalb: Behaltet Daten, Finanzen, Einkünfte, Wohnsituation im Blick. Helft einander, liebt Euch selber. Seid fröhliche, stolze Feministinnen und Feministen! Lebt eure Freiheit, eure Unabhängigkeit, eure Gemeinschaften, eure Beziehungen! Schätzt die Möglichkeiten, die ihr habt und eure Großmütter (und Mütter) sich gewünscht hätten – und schreibt unsere Zukunft neu!
Choose your battles – und seid solidarisch. Das bedeutet nämlich nicht, automatisch der gleichen Meinung zu sein, aber einander zu unterstützen. Be a feminist wherever you are.
DAS BILD IST NICHT VON DER GRAFFITI-KÜNSTLERIN SHAMSIA HASSANI!!!! Danke Elisabeth Sechser für den Hinweis. Dieses Bild stammt aus einer Werbekampagne 2018 – aber genauere Angaben fehlen, respektive, es würde zu weit führen, hier alles anzuführen: Hier der Link für Faktencheck.afp.com https://faktencheck.afp.com
Links:
https://www.tagesspiegel.de/politik/frauen-in-afghanistan-holt-sie-da-raus/27543176.html