Heimat ist kein Gefühl, sie ist Demokratie: Rohnerin & laStaempfli über Nobelpreis, correctiv-Recherche & was Heimat(en) für die Beiden bedeutet.
Heimat ist kein Gefühl, sie ist Demokratie: Isabel Rohner & Regula Stämpfli über den Nobelpreis, die correctiv-Recherche zu den Rechten & was Heimat für die Beiden bedeutet.
Zuerst etwas “Housekeeping”: Die Antwort unserer Beschwerde wegen “Schröder-Somuncu”. Dann: Good News: Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna kriegen den Nobelpreis für die Erfindung der Genschere CRISPR. Zwei Wissenschaftlerinnen, die schon 2014 dazu aufgerufen haben, verantwortungsvoll mit CRISPR umzugehen.
Dann fällt laStaempfli medias in res: Es geht um “correctiv”. Die besten Recherchen zur digitalen Transformation finden sich dort. Aktuell gibt es den erschütternden Bericht zu Instagram, das sich zum Tool der Rechten entwickelt hat. Männerbünde bedienen sich weiblicher Ästhetik, naturverbundenen Landschaftsbildern und rekrutieren via Instagram junge Menschen. »Die Mädels sind für das schöne Bild verantwortlich«, so offen sagt es eine Insiderin – so steht es auch im Bericht von correctiv. Eine eindrückliche Studie, die das vermeindlich “unpolitische” Portal Instagram entlarvt. Hier nachzulesen: https://correctiv.org/top-stories/2020/10/06/kein-filter-fuer-rechts-instagram-rechtsextremismus-frauen-der-rechten-szene/
laStaempfli springt vom correctiv-Begriff zur politischen Philosophie und erklärt, weshalb Heimat in der globalisierten Gesellschaft so wichtig wäre, denn die Metapher des Zuhause-Seins ist für alle Menschen wichtig. Die Rohnerin erklärt zuerst mal, was Sache ist, da laStaempfli wieder einmal zu sehr mit ihren Gedanken mäandert. Doch die Kurzversion: “Ästhetik des Grauens nach Leni Riefenstahl, farbig, digital auf Instagram” passt zum schwierigen Thema Heimat. Die Rohnerin wirft ein: “Rechts zeigt, wie die Verharmlosung der Frauen funktioniert.”
Die enge Verbundenheit von Heimat und Staatsbürger*innenschaft: Heimat und Recht als DAS FRAUENTHEMA. Frauen als Bürger*innen zweiter Klasse. Staatenlosigkeit führt zurück zu den Nationalsozialisten, führt aber auch vorwärts zur aktuellen Migrationspolitik, die leider im Podcast sträflicherweise nicht erwähnt wird. Wir machen es beim nächsten Mal besser.
Heimat bleibt ein heikles Thema für laStaempfli, deshalb redet sie soviel, weil viel zuviele traumatische Stories damit verknüpft sind, eben auch die Migrationsgeschichte der eigenen Familie, die gar nicht zur Sprache kommt. Die Rohnerin macht das Chaos mit rotem Faden wieder etwas übersichtlich und bringt die Diskussion auf den Punkt: “Wir suchen intellektuelle Heimaten” und tatsächlich: Heimat sollte es eigentlich nur im Plural geben.
Bücherempfehlungen, wie mit Heimat umgehen: Francesca Melandri, Alle ausser mir: ein Wunderwerk, wie frau Geschichte, Staatsbürgerschaft und Zeitgeschichte miteinander verknüpft. https://www.ensuite.ch/das-rechte-blut-francesca-melandri/
Bildquelle: Cecil Beaton by Lillian Gish.
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