EZB bleibt bei lockerer Geldpolitik – das sind die Konsequenzen für die Märkte
Eine hohe Inflation erhöht den Druck auf die EZB. Wie die heutige Entscheidung der Notenbank die Märkte bewegt.
Angesichts der hohen Inflation gerät die EZB zunehmend unter Druck. Entgegen vieler Erwartungen ist die Teuerung im Währungsraum zu Beginn des Jahres nicht gesunken, sondern ist auf ein Rekordhoch von 5,1 Prozent angestiegen. Auf der heutigen Pressekonferenz verkündete das oberste geldpolitische Gremium der EU dennoch den Kurs, ihre Geldpolitik weiter beizubehalten.
Zwar bleiben Christine Lagarde oder EZB-Chefvolkswirt Philip Lane bei der Einschätzung, dass die Inflationsraten dieses Jahr zurückgehen werden, sie scheinen aber auch eingesehen zu haben, dass die Inflation sich doch längerfristig auf einem höheren Niveau einpendeln könnte als erwartet und dass die EZB deshalb ein aktives Gegensteuern für 2022 nicht gänzlich ausschließen darf. Auf eine Frage zu möglichen Zinserhöhungen betont Lagarde, dass sich die EZB-Entscheidungen an den Daten orientieren.
Im Dezember klang das noch ganz anders. Da hatte sie Zinserhöhungen im Jahr 2022 noch als „sehr unwahrscheinlich“ bezeichnet, also quasi ausgeschlossen. Unterm Strich hält die EZB also an ihrer lockeren Geldpolitik fest, signalisiert aber zumindest, dass sie den Ernst der Lage erkennt und wenn nötig bereit ist, zu reagieren.
Für den Fidelity-Kapitalmarktstrategen Carsten Roemheld ist das ein erster Schritt in die richtige Richtung. Lange aber dürfe die EZB nicht mehr warten bis sie Taten folgen lässt. Warum die Zentralbank bereits jetzt schon hinterher hinkt und welche Bedeutung die Entscheidung für eine weiterhin lockere Geldpolitik für die Märkte hat, erklärt er im Interview.
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