Russlands Präsident Wladimir Putin hat indirekt mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht.
Osteuropa-Historiker Karl Schlögel zeigt sich besorgt. Osteuropa-Historiker Karl Schlögel bereitet die Kriegsrhetorik des russischen Präsidenten Wladimir Putin Sorgen: „Dieser Mann, der bereit ist, Aleppo in Schutt und Asche zu legen, der macht das auch mitten in Europa“, warnte Schlögel im Podcast „Handelsblatt Today“. Am Sonntag hatte Putin verkündet, die „Abschreckungswaffen“ seines Landes in Alarmbereitschaft zu versetzen. Zwar sprach er nicht explizit von Nuklearwaffen, doch neben einem Arsenal an ballistischen Raketen umfassen die „Abschreckungswaffen“ auch Atombomben.
Schlögel hat 2013 von Wladimir Putin persönlich die Puschkin-Medaille überreicht bekommen – eine Auszeichnung vom russischen Staat. Doch wegen Russlands Annexion der Krim gab Schlögel die Medaille 2014 wieder ab.
Seitdem hat er immer wieder vor Russland gewarnt: „Ich bin froh, dass man endlich aufgewacht ist und der Wirklichkeit ins Auge blickt.“ Putins Reden zeigten einen „Wirklichkeitsverlust, der für Russland, aber auch für die Welt sehr gefährlich ist“. Für Schlögel ist klar: Putin geht es einzig und allein um die Aufrechterhaltung seiner Macht. Nichtsdestotrotz ist sich der 73-Jährige sicher, dass Putin scheitern wird. Die Frage sei nur, „wie groß und schrecklich die Opfer sein werden“.
Außerdem: Als Reaktion auf die Großoffensive Russlands in der Ukraine haben die EU und zahlreiche weitere westliche Staaten bestimmte russische Banken vom internationalen Zahlungssystem Swift ausgeschlossen. Darüber hinaus sind am heutigen Montag Sanktionen gegen die russische Zentralbank in Kraft getreten.
Als Gegenmaßnahme verdoppelte Russlands Zentralbank Rossii unter anderem den Leitzins auf 20 Prozent und begrenzte den Handel mit dem russischen Rubel. Die Börse in Moskau bleibt an diesem Montag geschlossen. Doch was bedeutet das jetzt konkret für die russische Wirtschaft? Handelsblatt-Finanzredakteur Andreas Körner ordnet die Lage ein.
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