#diepodcastin über Auszeichnungen: Isabel Rohner & Regula Stämpfli zu Veronica Yoko Plebani, Angela Merkel, Annalena Baerbock, Hulda Zwingli, Annika Brockschmidt, Jolanda Spiess-Hegglin, Kunsthaus Zürich, Ann Demeester & andere patriarchale Unwegsamkeiten.
Zu Beginn schwärmt laStaempfli von der italienischen VOGUE, die die Rohnerin überhaupt nicht kennt. Was laStaempfli inspiriert, einen Artikel zu schreiben: Weshalb ich Modezeitschriften mag. Veronica Yoko Plebani folgen – sie ist die Titelfrau “confidence” mit einem genialen Insta-Account und Story.
Die Rohnerin bringt den Verzicht von Angela Merkel auf das Amt der Ehrenvorsitzenden der CDU und deren Begründung, dies sei nicht mehr zeitgemäss. #diepodcastin kann sich auf “bemerkenswerter Akt” einigen, wobei sich eine spannende Diskussion um Frauen, Ehrenämter & Ehrendoktorinnen gibt: laStaempfli will, wie Rohnerin auch – und beide haben dies schon redlich verdient – mindestens eine Ehrendoktorin einer europäischen Universität – laStaempfli findet ja, eine ist keine…
laStaempfli bringt einen Post von Hulda Zwingli, DEM BESTEN GUERILLA GIRL ACCOUNT AUF INSTAGRAM für den deutschsprachigen Raum. Das Museumsmagazin Zürich fordert Frauen auf, doch die historisch bedingte Realität aushalten zu wollen. Die Rohnerin analysiert messerscharf – hier müsst Ihr alle Original hören. laStaempfli bringt noch ein Zitat von Heidi Boscher aus einem Gespräch: “Kunst kann nur dann Zukunft gestalten, wenn sie die Gegenwart kritisch dekonstruiert – und vor allem feministisch dekonstruiert.” Wie oft waren Frauen Vorreiterinnen und die Welt wäre ein besserer Ort, hätte mann ihnen zugehört!
Dann ein struktureller Machttext GEGEN FRAUEN ALLGEMEIN, gegen Annalena Baerbock im Besonderen. Die Rohnerin: “Christian Lindner wirkte angstfrei. Vielleicht ist er vom Naturell her unbekümmerter als viele, unbeschwerter, einerlei, er war ernst und dem Ernst der Lage gewachsen.” Wie? So ein Text über einen deutschen Spitzenpolitiker ist undenkbar? Richtig! Doch genauso – lediglich der Name ist ausgetauscht – schreibt im Jahr 2021 der Chefredakteur einer der wichtigsten deutschen Zeitungen, Stephan-Andreas Casdorff vom Tagesspiegel, über das Treffen zwischen der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock und dem russischen Außenminister Lawrow. Offensichtlich gilt auch für Menschen, deren Job die Sprache ist, dass ihnen – sobald es um Frauen geht – die Sprache fehlt.
Die kluge Historikerin Annika Brockschmidt musste in den letzten Tagen einen Shitstorm auf Twitter erleben: Die Autorin von “Amerikas Gotteskrieger”, einer Analyse des weißen christlichen Nationalismus und der religiösen Rechten in den USA missfiel dem Chef-Europakorrespondenten von Politico: Er warf ihr vor, keine Recherchen in den USA betrieben zu haben, sich nicht auf “first hand knowlegde” zu stützen, sondern auf “other sources” und verglich sie sogar mit Relotius – und viele machten dieses Spielchen mit. Liebe Leute: Ein wissenschaftliches, historisches Sachbuch stützt sich auf Quellen und – oha! – ist keine Reportage. Der Vergleich mit Relotius ist lächerlich und rufschädigend. Die Rohnerin und LaStämpfli empfehlen Annika Brockschmidt, hier eine Klage auf Verleumndung anzugehen.
P.S. an die aufgeregten Herren: Man kann auch über das Mittelalter schreiben, ohne dann gelebt zu haben…! Man nennt es Wissenschaft. laStaempfli kennt den Fall nicht, und deshalb brachte sie auch nicht ein, dass sie schon findet, dass frau mit Interviews auch ein historisches Buch bereichert….aber diese Diskussion führen die beiden vielleicht ein ander Mal.
Die Zeit im podcast wird knapp: laStaempfli bringt kurz Jolanda Spiess-Hegglin mit dem Jahrhunderprozess und deren Zitat, weshalb sie keinen Vergleich, sondern ein Urteil anstrebe: “Unrecht und Sexismus sollen sich nie mehr lohnen.” Sie musste grad wieder, leider auch von der NZZ Unglaubliche Schlagzeilen erleiden, Titel, die als persönlichkeitsverletzend von den Gerichten schon längst als NICHT MEHR PUBLIZIERBAR gewertet wurden. Doch die Journis in der Deutschschweiz machen weiter Jagd. Es ist übel. Doch die Anwältin ist grossartig und meint vor Gericht: “Rudeljournalismus ist keine juristische Begründung für wiederholte Persönlichkeitsverletzung.”
Fazit der #diepodcastin dieser Sendung wieder mit einer grossen Erkenntnis (danke Rohnerin!: “Männer, die mit Sprache arbeiten, sind oft sprachlos und/oder verlieren ihre Sprache, wenn es um Frauen geht.”
Bild von der grossen Naomi Devil, erhältlich über artcare.at The Girl with the FaceMask.
Links:
Hier noch das Bild der Vogue: Aus copyright Gründen könnt Ihr Bilder Veronica Yoko Plebani eingeben und das Cover kommt.
HULDA ZWINGLI AUF INSTAGRAM
– https://www.tagesspiegel.de/politik/annalena-baerbock-in-moskau-ueber-diesen-auftritt-musste-sogar-lawrow-staunen/27988394.html
– Folgt Annika Brockschmidt auf Twitter: https://twitter.com/ardenthistorian
– https://www.zuonline.ch/jetzt-geht-es-um-die-herausgabe-des-gewinns-633292756403