Wer dreht den Gashahn als erstes zu – Deutschland oder Russland? / Ölboykott der USA
Die USA wollen die Sanktionen gegen Russland verschärfen und kein russisches Öl und Gas mehr importieren. Kann es sich Deutschland leisten, nachzuziehen?
Die USA wollen die Erdöl- und Gas-Importe aus Russland stoppen, heißt es aus dem Weißen Haus. Und auch hierzulande werden die Forderungen nach einem Importstopp für russisches Gas immer lauter. Bislang lehnt das Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) allerdings ab.
Russland selbst drohte am Montag mit einem Lieferstopp von Erdgas durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1. Ein solcher Schritt könnte die Gasversorgung in Deutschland gefährden, immerhin kommen 55 Prozent der Gas-Importe aus Russland.
Diese Unsicherheiten lassen den Gaspreis in die Höhe schießen: Am Montag wurde eine Megawattstunde zeitweise für knapp 350 Euro gehandelt, das entsprach einem Aufschlag von 60 Prozent im Vergleich zum vergangenen Freitag. Für zusätzliche Verunsicherung sorgt, dass nun auch der britisch-niederländische Konzern Shell verkündet hat, kein Öl oder Gas mehr aus Russland beziehen zu wollen.
Wer könnte als erstes den Gashahn zudrehen – Russland oder Deutschland? Wie viel sind wir bereit, für die Unabhängigkeit zu zahlen? Und welche Alternativen haben wir eigentlich? Kathrin Witsch, Leiterin des Handelsblatt-Energie-Teams und Moderatorin des Podcasts Handelsblatt Green, sagte dazu bei Handelsblatt Today: „Es ist schwierig zu sagen, wie sich die Situation weiter entwickelt, aber das Worst-Case-Szenario ist kein Gutes.“
Sie erklärt, wie wahrscheinlich ein von Deutschland initiierter Lieferstopp ist und welche Auswirkungen ein solcher Schritt auf den heimischen Energiemarkt hätte. Außerdem spricht Handelsblatt-Auslandschefin Nicole Bastian über die aktuellen Entwicklungen in der Ukraine.
Die letzte Folge Handelsblatt Green hören Sie hier: https://www.handelsblatt.com/audio/green-podcast/handelsblatt-green-sigmar-gabriel-wie-veraendert-der-krieg-europa-/28127774.html
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