Die Wurzeln dieser Figur liegen im Spießertum: Annekathrin Kohout über „Nerds“
Wer heute über Nerds spricht, muss schon genau sagen, auf wen er sich eigentlich bezieht. Ist die Rede von Sonderlingen, die Taschenrechner, Comics, Actionfiguren und Würfel für Rollenspielabende horten? Sind Computer-Enthusiasten wie Gamer oder Hacker gemeint? Oder ist längst jeder ein Nerd, der sich mehr oder weniger intensiv mit einer Sache beschäftigt? Schließlich sind wir umgeben von – zum Teil selbsternannten – Sport- und Food-Nerds, Fashion- und Wander-Nerds, Yoga- und Musik-Nerds. Die Figur büßt ihr Profil langsam, aber sicher ein und kann kaum noch überraschen.
Das, was einen Nerd ausmacht, hängt auch mit den historischen Umständen zusammen. Die Kulturwissenschaftlerin Annekathrin Kohout hat eine Abhandlung über den Nerd geschrieben und zeichnet im Bücher-Podcast dessen Entwicklung nach – von den fünfziger Jahren, als er noch ein recht facettenloser Streber war, bis heute, da seine Konturen verschwimmen. Außerdem verrät sie, was der Nerd mit anti-intellektuellen Ressentiments zu tun hat und warum er inzwischen als durchaus unzeitgemäß gelten darf.
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„Der Held, der aus der Garage kam“: Berit Glanz' Besprechung von Annekathrin Kohouts „Nerds“
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