Die Schriftstellerin Olga Grjasnowa, 1984 in Baku in Aserbaidschan in der damaligen Sowjetunion geboren, ist zu Gast bei "Alles gesagt?", dem unendlichen Podcast. Seit ihrem gefeierten Debütroman "Der Russe ist einer, der Birken liebt" gilt sie als eine der wichtigsten Stimmen der jungen deutschen Literatur. Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt erschien ihr Sachbuch "Die Macht der Mehrsprachigkeit."
Über sechs Stunden spricht Olga Grjasnowa über Wladimir Putin, Russisch als Muttersprache und ihre Zeit im wilden Moskau, über ihre Kindheit in Baku am Meer, wo es zeitweise ausschließlich illegalen Kaviar zu essen gab, und über ihre Jugend auf dem Land in Hessen, mit, wie sie selbst sagt, "faschistoiden Lehrern". Sie berichtet, wie einmal ein deutsches Amt ihre deutsche Staatsbürgerschaft gelöscht hat und warum es in Berlin, wo sie heute lebt, einfach keine guten Ballettlehrer gibt.
Als sie ihren Mann, den syrischen Schauspieler Ayham Majid Agha, kennenlernte, konnten die beiden sich nur mit Übersetzungsprogrammen unterhalten, heute hat das Paar zwei Kinder, die 2015 und 2017 geboren wurden. Die Familie lebt Berlin-Neukölln.
Olga Grjasnowa erklärt, warum sie Sympathien für die deutsch-russische Betrügerin Anna Delvey hat und warum sie in Hotels nie ein offenes Glas Wein bestellen würde. Ihre Ehe, sagt sie, funktioniere nur im Urlaub nicht, romantisch veranlagt sei sie aber ohnehin nicht: "Beziehungsgespräche sind die Hölle auf Erden."
Nach sechs Stunden und 17 Minuten beendet Olga Grjasnowa das Gespräch. Denn das kann bei "Alles gesagt?" nur die Gästin.
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