Auszug aus dem Podcast
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Ja, der Schlussstrich unter diesem Mordfall wurde hier in Amberg gezogen. Zum einen vom Schwurgericht zum anderen auf den Amberger Galgenberg auf dem dort aufgebauten Schafott.
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Der Johann Lobenhofer war Müllermeister, hat offensichtlich gut Geld verdient. Und irgendwann war er dann heiratswillig und heiratsfähig.
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Seine Schwiegermutter war der Meinung, die würde sie schon gerne zuerst an den Mann bringen, zumal die wohl schon zu diesem Zeitpunkt ein Alter erreicht hatte, wo sie nicht mehr ganz gut an den Mann zu bringen war.
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Darüber hat sich dann sein eigentlicher Love-Interest so erbost, dass sie einen anderen geheiratet hat. Und er ist auf dem Ladenhüter sitzen geblieben.
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Er war also unzufrieden mit seiner Angetrauten. Und offensichtlich war er auch nicht blind und hielt immer wieder Ausschau nach anderen Damen.
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Und er hat dann eine junge Magd namens Margareta Burger, die ist zu ihm in die Mühle gekommen, um dort ein wenig auszuhelfen.
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Die hat ihn also entflammt und er hat sie dann auch umgehend geschwängert, hat ihr eine Abfindung in Höhe von 100 Gulden gezahlt. Das war ausreichend, die ganze Sache ist nicht rausgekommen. Danach war er zum einen sehr arm und zum andern auch zurückhaltend.
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Die Anna Brunner hat unseren Müller so dermaßen in Wallung gebracht, dass er sie nicht nur geschwängert hat, sondern auch tatsächlich ganz offiziell das illegitime Kind, einen Sohn dann auch anerkannt hat und bereit war, für die Kindsmutter jedes Jahr 16 Gulden an Alimenten zu zahlen. Also sprich eigentlich, wenn man so will, hat er sie als Zweitfrau öffentlich gemacht. Dann stellt sich die Frage Was macht er mit der Frau?
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Die Frage stellt sich sogar eher Was macht die erste Frau mit ihm und was hat sie denn gemacht? Also die Ehe, die offensichtlich schon vorher nicht harmonisch war, ist dann auch offensichtlich doch reichlich vergiftet gewesen durch die Vorgänge. Man kann der guten Frau das ja auch absolut nachvollziehen, nachsehen und nachvollziehen, dass sie dann nicht begeistert war. Es ist also so, dass das spätere Gerichtsprotokoll vermerkt hat Jetzt wurde der Frau des Lobenhofers ein ausschweifender Lebenswandel bekannt und es entstanden große Dissidien
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Er hat auch ganz pragmatisch zerstoßenes Glas in die Lieblings-Leberwurst der Frau Gemahlin gemischt und sein Ansatz war bei dem ganzen, also auch wieder Zitat aus dem Protokoll, : Es sollte die Gedärme der Frau durchfressen, damit er endlich zum Witwer werden kann. Allerdings hat die Frau Lobenhofer das ganze wirklich wie nichts weggesteckt.
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Sowohl den Voodoo-Zauber als auch das Glas in der Leberwurst hat die Margaretha Lobenhofer gut verkraftet und er hat immer noch dasselbe Problem gehabt wie am Anfang. Das Problem war seine Frau. Was blieb dem Lobenhofer denn übrig? Heutzutage würde man wahrscheinlich sagen, er hat sich professionelle Hilfe geholt, nennen wir es mal Profikiller.
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Zwei Ansätze, beide gescheitert. Jetzt ging es weiter, denn Lobenhofer wollte ja unbedingt seine Angetraute loswerden und das Leben mit der großen Liebe verbringen. Der Hirte hat dann sozusagen zu etwas direkteren und gröberen Mitteln geraten und hat den sogenannten Fleischfresser ins Gespräch gebracht.
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Und was jetzt besonders perfide ist: Mit der zweiten Hälfte des Geldes hat der Müller seine Ehefrau selbst auf den Weg geschickt. Und auf dem Weg wollten die beiden ihr auflauern, haben das auch getan und haben sie dort erwürgt und wahrscheinlich auch gleich die zweite Hälfte des Geldes einkassiert.
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Ursprünglich oder bis kurz vorher wurde die Todesstrafe im Königreich Bayern traditionell mit dem Schwert vollzogen. Also sprich enthauptet mit dem Schwert. Es gab dann auch einen sehr Aufsehen erregenden Vorfall und zwar hat der bayerische Scharfrichter das war ein Herr namens Lorenz Scheler, hat in München Mitte Mai desselben Jahres bei der Hinrichtung eines Sattler-Gesellen ziemlich, ziemlich schlecht gearbeitet.
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Er war wohl betrunken und hat insgesamt sieben Schläge gebraucht, um den armen Mann zu köpfen. Das gab einen ziemlichen Aufruhr, da der Scharfrichter ist nur um ein Haar nicht gelyncht worden, und Seine Majestät, der König Max der Zweite war not amused.
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Alle bayerischen Hinrichtungsstätte und es waren Augsburg, Straubing, Amberg, Bayreuth und Ansbach haben jede nur eine eigene Bank bekommen, und der Scharfrichter ist dann sozusagen mit dem Rest des Inventars angereist und es wurde erst vor Ort zusammengefügt. Der Scharfrichter ist da, das Schafott da, das Fallbeil ist da.
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Gefehlt haben noch die drei Verurteilten, die kamen dann aber an, das war auch ein größerer Prozession, kann man so sagen. Ja, war das damals.
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Man hat ja früher gerne mal geglaubt, wenn man es schafft, ein Taschentuch in das Blut des Hingerichteten zu tauchen, dann hat dieses sozusagen mystische Möglichkeit eröffnet.
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Um 5:30 uhr in der Früh ist der Zug losgegangen. Gerade mal eine halbe Stunde später, war der Kopf vom alten Lutz schon ab. Also das spricht jetzt nicht dafür, dass es große technische Probleme gab.
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