Zum Auftakt der Berichtssaison haben die US-Großbanken allesamt Gewinneinbrüche vermelden müssen. Da ihre Geschäftsentwicklung seit jeher als Konjunkturindikator herangezogen wird, könnte dies als schlechtes Vorzeichen für die Märkte gewertet werden und Rezessionsängste nähren.
Deka-Fondsmanager Andreas Thomae gibt in der neuen Folge von Handelsblatt Today allerdings zu bedenken, „dass sich die Banken mit einem Gipfeljahr wie 2021 vergleichen, was so in der Form schwer zu wiederholen ist.“ Insofern könne man die Gewinneinbrüche auch als eine gewisse Normalisierung interpretieren – gerade, was das klassische Investmentbanking angeht.
Bei Goldman Sachs schrumpfte das Geschäft mit Aktienemissionen im zweiten Quartal um fast 90 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die anderen großen Geldhäuser an der Wall Street haben ähnliche Probleme im Investmentbanking: Fusionen und Übernahmen werden nach Möglichkeit verschoben und nur noch wenige Firmen trauen sich aufs Börsenparkett. Grund sind der Ukraine-Krieg sowie Inflations- und Rezessionssorgen.
„In den USA sind die Zinsängste sehr dominant“, sagt Thomae. Damit sind Sorgen vor einer Rezession auf Grund der deutlich gestrafften Geldpolitik der US-Notenbank Fed gemeint. „Aber die Fed muss das machen, weil die Inflation einfach exorbitant hoch ist und sich sonst eine Lohn-Preis-Spirale ergibt“, sagt Thomae. Das sei nicht tolerierbar.
Doch sind die Rezessionsrisiken bereits ausreichend in den Aktienkursen von JP Morgan, Goldman Sachs & Co. eingepreist oder sind die Erwartungen der Märkte zu optimistisch? Darüber spricht Host Anis Mičijević in der neuen Folge von Handelsblatt Today mit Deka-Fondsmanager Andreas Thomae.
***
Exklusives Angebot für Handelsblatt-Today-Hörer: Testen Sie Handelsblatt Premium 6 Wochen für 1 € und bleiben Sie immer informiert, was die Finanzmärkte bewegt. Mit etwas Glück können Sie zudem einen Kindle eReader gewinnen. Mehr Informationen unter: www.handelsblatt.com/sommer-special
view more