Der Taiwan-Besuch von US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi erzürnt China. Eine Eskalation des Konflikts hätte weitreichende Folgen.
Nancy Pelosi, die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, hat trotz scharfer Drohungen aus China den demokratischen Inselstaat Taiwan besucht. Die kommunistische Führung in Peking sieht Taiwan als Teil der Volksrepublik an und empfindet Pelosis Besuch als große Provokation. China hat inzwischen als Reaktion darauf erste Wirtschaftssanktionen gegen Taiwan verhängt. Weitere könnten folgen – möglicherweise auch gegen westliche Unternehmen.
Zudem hatte es schon vor Pelosis Besuch Befürchtungen gegeben, dass sich China die Inselrepublik gewaltsam einverleiben könnte – erst recht seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine. Das Risiko einer militärischen Eskalation ist nun deutlich gestiegen. Chinas Volksbefreiungsarmee erhöht die Drohkulisse mit Manövern, Schießübungen, Militärflugzeugen und Kriegsschiffen nahe Taiwan und der Sperrung von Seegebieten.
China-Expertin Dana Heide spricht mit Handelsblatt Today-Host Anis Mičijević über die geopolitische Dimension des Konflikts.
Außerdem: Taiwan ist systemrelevant für die globale Halbleiterindustrie, die ohnehin schon seit zwei Jahren mit Lieferkettenproblemen kämpft. Der weltgrößte Auftragsfertiger TSMC produziert nicht nur Chips für Tech-Riesen wie Apple, sondern auch für deutsche Autokonzerne wie Volkswagen.
Chipexperte Joachim Hofer erklärt, wie sich die jüngsten Spannungen zwischen China und Taiwan auf die Branche auswirken und wie es generell um das Geschäft der großen Hersteller steht.
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