Unmoralische Geschäfte? Warum diese Frage für Unternehmen manchmal nicht so leicht zu beantworten ist
Unternehmen müssen bei der Frage, ob Geschäfte mit kritischen Staaten noch vertretbar sind, verschiedene Positionen abwägen.
Als der russische Angriffskrieg auf die Ukraine im Februar dieses Jahres begann, wurden Unternehmen vor die Wahl gestellt: Sollen und wollen wir weiter in und mit Russland Geschäfte machen – und welche Konsequenzen hat das?
Unternehmen wie beispielsweise die Baumarkt-Handelskette Obi stellten den Verkauf in russischen Filialen wegen moralischer Gründe ein. „Der Tengelmann-Eigentümer Christian Haub begründete den Rückzug damit, dass das Regime vor Ort nicht unterstützt werden sollte“, sagt Politik-Redakteurin Teresa Stiens im Podcast Handelsblatt Today.
Anders bei dem Schokoladenhersteller Alfred Ritter aus Baden-Württemberg: Das Unternehmen erwirtschaftet rund 15 Prozent seines Umsatzes in Russland. „Neben dem starken Umsatz hat das Unternehmen auch viele Mitarbeiter vor Ort, die sonst arbeitslos wären“, erklärt Stiens.
Mit Host Ina Karabasz diskutiert sie über den schwierigen Abwägungsprozess, den die Unternehmen in Anbetracht des Kriegs, aber auch in Fragen von Menschenrechtsverletzungen, wie es im Beispiel der Uiguren im chinesischen Gebiet Xinjiang der Fall ist, durchführen müssen.
Außerdem: Die zuletzt ins Stocken geratene Impfkampagne gegen das Coronavirus soll ab Anfang September neuen Aufschwung erhalten: Die europäische Arzneimittelbehörde hat am Donnerstag neue Impfstoffe genehmigt, die wirksamer gegen neuere Coronavarianten helfen soll. Handelsblatt-Redakteur Jürgen Klöckner erklärt, was die Vakzine so anders macht und wann eine Impfung empfohlen wird.
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