„Fortschritt ist die Verwirklichung von Utopien“, hat der irische Schriftsteller Oscar Wilde einmal gesagt. Alle Errungenschaften begannen einst als utopische Gedankenexperimente: das Ende der Sklaverei, das Frauenwahlrecht, der Wohlfahrtsstaat. Warum haben wir aufgehört utopisch zu denken? In Zeiten von Pandemie, Krieg und Klimakatastrophe riecht alles eher nach Weltuntergang. Dabei wäre es gerade jetzt notwendig uns eine bessere Welt vorzustellen, uns im utopischen Denken zu versuchen. Darüber spricht Solmaz Khorsand mit Literatur-und Kulturwissenschafterin Julia Grillmayr, die zu dem Thema an der Kunstuniversität Linz forscht. Sie erklärt, warum Utopien im politischen Spektrum eher „links“ angesiedelt sind, das Missverständnis sie oftmals als starre Blaupause zu begreifen, welche Rolle sie für marginalisierte Gruppen spielen und wie sich ein Wiener Anwalt Ende des 19. Jahrhunderts Österreich 2020 als kommunistische Utopie mit Monarchie vorgestellt hat.
Julia Grillmayrs Podcast "Superscience Me" läuft jeden zweiten Dienstag des Monats ab 18 Uhr auf Radio Orange, und hier: https://superscience.podigee.io/
Grillmayrs Radiokolleg zum spekulativen Zeitalter lässt sich auf Ö1 hier nachhören: https://oe1.orf.at/artikel/687685/Das-spekulative-Zeitalter
Eine Auswahl der erwähnten Autorinnen und Autoren zum Nachschlagen: Naomi Alderman, Margaret Atwood, Kodwo Eshun, Isabelle Fremeaux, N.K.Jemisin, Jay Jordan, Nnedi Okorafor, Deji Bryce Olukotun, Josef von Neupauer.
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