Unterwegs in einer entvölkerten Landschaft: Sergio del Molinos „Leeres Spanien“
Mehr als die Hälfte Spaniens ist verwaist. Während sich die Einwohner zu rund fünfundsiebzig Prozent auf Madrid und die Küstenregionen verteilen, besteht der Rest des Landes aus vielen sterbenden Dörfern. Die dortige Bevölkerungsdichte wird in Europa nur von Lappland und Teilen Finnlands unterschritten. Dabei gilt: Je kleiner der Ort, desto älter die Menschen, die in ihm leben. Noch in den Sechzigerjahren fehlte es zahlreichen spanischen Gemeinden am selbstverständlichsten Komfort. Wer Madrid mit dem Auto verlässt, muss dreihundert Kilometer fahren, um in der nächsten Stadt anzukommen.
„Das leere Spanien ist ein anderes Land“, schreibt der Journalist Sergio del Molino. Sein Buch zum Thema ist im Original 2016 erschienen. Es hat gleichsam über Nacht Parlamentsdebatten ausgelöst und zu weiteren Buchveröffentlichungen geführt. Heute gibt es Fernsehdokumentationen über das entvölkerte Spanien, Zeitungen berichten regelmäßig darüber – und Molino ist ein gefragter Kolumnist. Warum das Buch, das nun auch auf Deutsch vorliegt, so erfolgreich ist, was es auszeichnet und an Themen wie Stilen vereint, darüber spreche ich mit Paul Ingendaay in dieser Episode unseres Bücher-Podcasts.
Die Adresse für Anregungen, Lob und Kritik
„Eine andere Geschichte der Abgehängten“: Paul Ingendaays Besprechung von Sergio del Molinos Buch „Leeres Spanien“
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