Sie ist die Mitbegründerin der feministischen Linguistik, wurde als "Sprachwandlerin" gefeiert und als "Bücherfrau des Jahres" ausgezeichnet: Luise Pusch gilt als die Mutter der gendergerechten Sprache in Deutschland, sie selbst bezeichnet sich als "Großmutter" und hat die "Gender-Pause" erfunden.
Im unendlichen Podcast "Alles gesagt?" spricht sie über die Unterschiede zwischen den Feminismus-Generationen, über ihre Karriere-Ambitionen, über ihre eigene Politisierung und ihr Verhältnis zum Glauben.
Geboren wurde die Gästin dieser Folge 1944 in Gütersloh als Frohmut Pusch. Mit dem Verändern von Sprache hat sie bereits als Teenager begonnen, als sie ihren ungeliebten Vornamen ablegte – seitdem nennt sie sich Luise. Luise Pusch ist Professorin für Frauenforschung, lebt in Hannover und Boston und ist seit dem vergangenen Jahr mit ihrer langjährigen Partnerin, der amerikanische Germanistin Joey Horsley, verheiratet.
Ihr Buch "Das Deutsche als Männersprache: Diagnose und Therapievorschläge", 1984 erstmals erschienen, wurde ein Langzeit-Bestseller und gilt heute als Klassiker der feministischen Linguistik.
Im Gespräch mit den Podcast-Gastgebern Jochen Wegner und Christoph Amend erzählt Pusch auch von ihren Leidenschaften – vom Investieren in Aktien, vom Klavierspielen, von der perfekten Linsensuppe. Sie verrät ihr Geheimnis einer langen Beziehung, feiert die amerikanische Dichterin Amanda Gorman und berichtet aus ihrer komplizierten Kindheit und Jugend: "Im Nachhinein frage ich mich oft, wie ich das überlebt habe."
Später hat sie trotz aller Widerstände eine beeindruckende akademische Karriere gemacht. Wie ihr das gelungen ist? "Ich wollte hoch hinaus", sagt Luise Pusch, "weil ich so ängstlich war." Nach 5 Stunden und 20 Minuten beendet sie dann das Gespräch, denn das darf bei "Alles gesagt?" nur die Gästin.
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