Tiere, Pflanzen, Pilze – immer mehr Arten sterben aus. Die Biodiversitätskrise ist so bedrohlich wie die Klimakrise. Was gegen beide hilft und warum jetzt eine gute Zeit ist zu handeln.
- Die Klimakrise erkennen inzwischen die meisten Menschen an. Weniger dagegen wissen von der Biodiversitätskrise und dass aktuell das nächste große Massenaussterben nach dem Verschwinden der Dinosaurier ablaufen könnte. Dabei ist es für die Menschen existenziell wichtig, dass es der Natur gut geht.
- Die Biologin Katrin Böhning-Gaese sagt im Podcast, warum Klima- und Biodiversitätskrise zusammengehören, wieso in Deutschland vor allem Vögel und Insekten verschwinden, und ob die UN-Biodiversitätskonferenz im Dezember in Kanada den Wendepunkt für den weltweiten Artenschutz bringen wird (ca. ab Min. 5:10).
- Zuvor verhilft Tagesspiegel Head of Audio Eva Köhler zu Grundlagenwissen über die Konferenz in Kanada (ca. ab Min. 2:00), und zum Ende der Folge sagen internationale Umweltaktivist:innen wie Ruth Davis, warum sie vor der Konferenz verhalten optimistisch sind (ca. ab Min. 25:00).
- Das Bundesamt für Naturschutz gibt in Deutschland die sogenannten roten Listen heraus. Darauf stehen die Tiere, Pflanzen und Pilze, die hierzulande vom Aussterben bedroht sind. Der allgemeine Trend: Tiere und Pflanzen in Deutschland leiden, genauso wie die Biodiversität weltweit. Mindestens eine Million Arten von acht ist vom Aussterben bedroht, sagt der Weltbiodiversitätsrat.
- Um dagegen vorzugehen, treffen sich vom 7. bis 19. Dezember Vertreter von 196 Staaten zur fünfzehnten UN-Biodiversitätskonferenz in Montréal in Kanada. Dort soll für den Artenschutz das erreicht werden, was in Paris vor sieben Jahren für den Klimaschutz geglückt ist. Ein neues Abkommen zum weltweiten Artenschutz soll beschlossen werden mit dem Ziel, das Artensterben bis 2030 zu stoppen und sogar zerstörte Natur zurückzugewinnen.
- Zentraler Punkt dabei: Je knapp ein Drittel aller Land- und Meerflächen sollen bis zum Jahr 2030 zu Naturschutzzonen werden. Aktuell ist es deutlich weniger: Nur acht Prozent der Meere und circa 15 Prozent der Landflächen sind bisher geschützt.
- Katrin Böhning-Gaese, die das „Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum“ in Frankfurt leitet, hält es für entscheidend, dass sich die Konferenz auf dieses Ziel einigt: „Die Biodiversität ist der Maschinenraum unserer Ökosysteme. Wir sind darauf angewiesen, dass sie funktionieren: Für unser Essen, unser Wasser, Medikamente, Baustoffe – um nur ein paar Dinge zu nennen.“
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