Energiepreisschock, Fachkräftemangel, Bürokratie: Droht Deutschland die Deindustrialisierung?
Die Industrie nimmt in Deutschland eine wichtigere Rolle ein als in allen anderen großen Volkswirtschaften der EU. Das verarbeitende Gewerbe macht gut ein Fünftel an der Wertschöpfung aus – das ist auch mehr als in Großbritannien und den USA.
Deutschlands Wohlstandsmotor droht jedoch ohne das billige Gas aus Russland ins Stottern zu geraten: „Das betrifft alle metallverarbeitenden Industrien, die beispielsweise Stahl aufwärmen müssen, bevor sie es weiterverarbeiten“, erklärt Handelsblatt-Reporter Kevin Knitterscheidt im Podcast Handelsblatt Today.
Das gelte aber auch für Grundstoffindustrien wie Glas, Ammoniak, Zement oder die Chemiebranche. „Das geht einmal querbeet durch die gesamte Industrie“, sagt Knitterscheidt.
Wegen der hohen Gaspreise hatte BASF seine Ammoniakproduktion am heimischen Standort Ludwigshafen über mehrere Monate zurückgefahren und den Stoff am Weltmarkt eingekauft – und das billiger, als es bei einer Herstellung in den eigenen Anlagen möglich gewesen wäre.
„Für den Kunden ist das erstmal keine schlechte Nachricht, aber es ist natürlich eine schlechte Nachricht für alle, die in den entsprechenden Fabriken arbeiten“, sagt Knitterscheidt im Gespräch mit Host Anis Micijevic.
Es gebe durchaus einige Arbeitsplätze in Deutschland, die an der Ammoniakproduktion hängen. „Insofern ist es schon im deutschen Interesse, bestimmte Stufen der Wertschöpfungskette im eigenen Land zu halten.“ sagt Knitterscheidt.
Wie es mit der deutschen Industrie weitergehen könnte, erklärt der Reporter aus dem Handelsblatt-Industrieteam in der aktuellen Folge von Handelsblatt Today.
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