Buddhismus im Alltag als täglicher Podcast - Mentale Gesundheit - Selbstverwirklichung - Achtsamkeit
Religion & Spirituality:Buddhism
417-5 Blinde und 1 Elefant-Buddhismus im Alltag
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Am Hofe eines beliebten Königs lebten viele gelehrte Männer, die ihm als Berater dienten.
Egal bei welchem Thema, es gab immer Streit zwischen den vielen „Experten“, über nichts waren sich die Fachleute einig.
Die Zwistigkeiten wurden von Tag zu Tag heftiger, der Palast war erfüllt vom Gezänk und Zwist. Der König beschloss, Abhilfe zu schaffen, er überlegte sich, was er tun könnte. Eines Tages hatte er eine gute Idee.
Unter seinen Ratgebern waren auch fünf Blinde, die, bedingt durch ihr Alter, das Augenlicht verloren hatten. Diese Männer ließ er vor einen Elefanten führen, sie sollten sich nur durch ihren Tastsinn einen Überblick verschaffen, und dann dem König, in Anwesenheit aller anderen Berater, berichten, um was es sich hier handelte, beschreiben, was sie dabei erfühlten.
Der erste Gelehrte wurde seitlich an den Elefanten geführt, er ertastete ein Ohr, er griff um die große Fläche herum, fühlte die spröde Oberfläche. Er meinte: „Dem Geruch nach ist es ein Elefant, aber dem Gefühl nach ein grosses Blatt“.
Der zweite gebildete Blinde war an der Reihe, er wurde vorne an den Elefanten gestellt, ertastete den Rüssel. Er sprach: „Ja, es riecht wie ein Elefant, aber es ist ein Arm, lang und kräftig“.
Der nächste Gelehrte wurde zum Hinterteil des Tieres geleitet, er fühlte den Schwanz des Kolosses. Auch er gab den vorherigen Männern recht, "es riecht wie ein Elefant, ja, aber es fühlt sich an wie ein Seil, mit einem Pinsel am Ende“.
Der vierte blinde Mann wurde an ein Bein des Elefanten geführt, er sagte: „Ja, der Geruch ist stark, aber da dies ein Rätsel des Königs ist, kann es kein Elefant sein, ich glaube, es ist eine Säule“.
Dann kam der letzte der ausgewählten blinden Gelehrten an die Reihe, er wurde an den Bauch des Tieres gestellt. Auch er gab zu, dass es nach einem Elefanten riecht, er glaubte aber auch, dass der König sie „hinters Licht“ führen wollte, er meinte, es seie eine große, stachelige Fläche, und daher kein Tier.
Der König fing an zu lächeln, er sprach: „Oh ihr Gelehrten, wie könnt ihr eine so einfache Sache nicht erkennen, es ist natürlich ein Elefant. Ich wollte euch aber zeigen, dass es oft anders ist, als es zuerst scheint, nichts ist wirklich einfach, jeder Sachverhalt hat seine Schwierigkeiten, vor ihr euch in der Zukunft wieder streitet, sollt ihr euch an diesen Elefanten erinnern, an diesen Augenblick. Und ein Jeder an meinem Hofe hat gesehen, wie schwierig es ist einen Elefanten zu erkennen, zu beschreiben, ein jeder hat etwas anderes erfühlt, ertastet. Und nur weil euch ein Sinn, das Augenlicht, fehlt. Und wie ist es erst bei kleineren Dingen, bei solchen, die schwerer zu beschreiben sind, schwerer zu verstehen, kompliziert und vielschichtig"?
Alle Gelehrten verstanden, was der König ihnen sagen wollte, wurde ihnen jetzt klar. Und auch warum er dieses Schauspiel inszeniert hatte, war nun offensichtlich.
Das Beispiel mit dem Elefanten sollten alle Berater am Hofe nicht so schnell vergessen.
Als Buddhist sollte man nicht urteilen oder werten.
Blick erst auf dich, dann richte mich!- Sprichwort -
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