Wien auf dem Weg in den Weltkrieg: Raphaela Edelbauer und ihr Roman "Die Inkommensurablen"
"Gibt es ein Wort dafür, wenn man gerade etwas denkt, was jemand im nächsten Moment ausspricht (unabhängig davon), oder das im Fernsehen gesagt wird, etc.?" Vor etwas mehr als einem Jahr, am 10. Dezember 2021, hat die österreichische Schriftstellerin Raphaela Edelbauer das auf Twitter gefragt, mitten in der Arbeit an ihrem neuen Roman "Die Inkommensurablen".
Gerade ist das Buch erschienen, und jetzt ist klar, warum die Autorin das – und vieles mehr – damals wissen wollte. Hans, ein siebzehn Jahre alter Bauersknecht aus Tirol, hat sich Ende Juli 1914 in den Kopf gesetzt, die Psychoanalytikerin Helene Cheresch in Wien aufzusuchen, Fachgebiet Massenhysterien und parapsychologische Affekte. Seine Hoffnung: Sie könnte sich interessieren für dieses Phänomen, dass nämlich Hans immer wieder mal gerade etwas denkt, was jemand im nächsten Moment ausspricht.
Dabei hat nicht nur Helene Cheresch mit ganz anderem zu tun, auch Wien hat in diesen Tagen mit ganz anderem zu tun, und auch hier passt das Stichwort Massenhysterie: "Die Inkommensurablen" spielt am Vorabend des ersten Weltkriegs.
Wir sprechen mit der Autorin über das, was 1914 aufeinanderprallt, über alten Adel und das queere Wien, das Kaiserreich und den Ragtime, die Eloquenz einfacher Soldaten, die Sache der Frauen im noch jungen Jahrhundert, über Verführbarkeit, Massenhysterie, Grundfragen des Bewusstseins und verblüffende Kurzschlüsse mit unserer Gegenwart.
Anschließend stellen wir noch ein neues Literaturrätsel, verraten die Lösung aus dem Dezember und natürlich auch, wer diesmal unseren Buchpreis gewonnen hat.
Wer etwas gewinnen möchte, ohne ein Rätsel zu lösen, kann bis Ende Februar bei der großen Umfrage zu den Podcasts der F.A.Z. mitmachen. Unter den Teilnehmern verlosen wir zehn Paare exklusiver F.A.Z.-In-Ear-Kopfhörer.
"Die Inkommensurablen" von Raphaela Edelbauer auf der Website des Verlags Klett-Cotta
"Ein Tropfen Blut für den Abgrund": Tilman Spreckelsen über Raphaela Edelbauers Roman "Das flüssige Land"
"Vor der klassischen Big-Brother-Kamera": Raphaela Edelbauer und Philipp Tingler im Juni 2020 vor dem virtuellen Wettbewerb um den Bachmannpreis im Bücher-Podcast
faz.net/literaturraetsel: Die Seite für Ihre Teilnahme am Literaturrätsel
Die Adresse für Anregungen, Lob, Kritik
Create your
podcast in
minutes
It is Free