Den Namen Richard Sharp kennen hierzulande wohl eher wenige. Er ist seit 2021 Vorsitzender der BBC und steht in Großbritannien aktuell im Zentrum eines mutmaßlichen Korruptionsskandals. Sharp soll Boris Johnson zu dessen Zeit als Premierminister zu einem Kredit verholfen zu haben. Kurz später machte Johnson seinen Parteifreund Sharp zum Chef der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt.
„Wenn man das vergleichen würde mit der ARD, ist das sowas wie Rundfunkratschef, Intendant und Verwaltungsratschef in einem“, erklärt Annette Dittert, ARD-Korrespondentin in London, von der Holger Klein diese Woche wissen will, was da bei der BBC los ist.
Sharp, ein bekennender Kritiker der BBC, ist es möglich, sich direkt ins Programm einzumischen. Die BBC sei eingeschüchtert, man spüre, dass die Journalisten, Reporter und Moderatoren sich nicht trauen, das Thema Brexit so kritisch anzugehen, wie sie es eigentlich müssten. Gerade in dieser Woche, in der der Brexit sich zum dritten Mal jährte, habe man das wahrnehmen können. Der politische Druck hat auch zur Folge, dass viele bekannte Gesichter die BBC verlassen, wie im vergangenen Jahr zum Beispiel Emily Maitlis.
Warum ist die BBC so schwach? Inwiefern ermöglicht das britische Mediensystem den politischen Druck auf Redaktionen? Und wo findet kritischer Journalismus in Großbritannien dann noch statt? Darüber sprechen Holger Klein und Annette Dittert diese Woche im Podcast.
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