Alle schauen wie gebannt auf GPT4, die allerneueste künstliche Sprachintelligenz des Unternehmens OpenAI. Deren Software kann schon heute medizinische Staatsexamen, juristische Hausarbeiten, journalistische Zusammenfassungen, ja, selbst psychologische Beratung so tadellos texten, dass mancher sich besorgt fragt: Braucht es denn dann überhaupt noch den Menschen?
Noch mögen die Witze, die GPT auf Aufforderung erzählt, nur ein müdes Schmunzeln auslösen; Kreativität ist noch nicht die Stärke des Programms. Aber fraglos handelt es sich um einen technologischen Durchbruch, von dem manche behaupten, er würde unsere Arbeitswelt transformieren. Auf jeden Fall wird eine uralte philosophische Debatte plötzlich brandaktuell: Das Leib-Seele-Problem ist wieder da! Ist das Bewusstsein nur eine Illusion oder gibt es so etwas wie den Geist?
Weil diese Streitfrage das Allerheiligste unseres Menschenbilds tangiert, streiten sich auch Ijoma Mangold und Lars Weisbrod in der neuesten Folge der Sogenannten Gegenwart: Kann man eine Künstliche Intelligenz wie GPT einfach als “stochastischen Papagei” abtun, der nie wirklich etwas versteht? Oder sind wir alle, blickt man einmal hinter den Vorhang, nur hochfunktionale Apparate, die sich ihre Gedanken zusammenrechnen?
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