Buddhismus im Alltag als täglicher Podcast - Mentale Gesundheit - Selbstverwirklichung - Achtsamkeit
Religion & Spirituality:Buddhism
517-Immer wieder unser Ego-Buddhismus im Alltag
Wir alle haben einen kleinen Erzähler im Kopf.
Eine innere Stimme, die wir unser „ICH" nennen. Und wir Menschen gehen davon aus, dass dieser kleine Erzähler unser wirkliches „Selbst“ ist, der alles real und echt für uns gestaltet, die „Realität“ vollumfänglich abbildet.
Wir denken, dass in unseren Gehirnen etwas „lebt“, unseren Körper „bewohnt“, was dann letztendlich unsere Persönlichkeit „ausmacht".
Wie sind wir aber zu dem geworden, was wir zu sein glauben?
Das Ego befeuert unsere Denkprozesse. Wenn die ganze Persönlichkeit aber nur durch unsere Gehirne entworfen wurde, was dann? Wenn nur die Abfolge von normalen körperlichen Prozessen das „ICH“ und die Persönlichkeit erschaffen hat?
Nach Buddha gibt es keine „Realität“, das Leben ist nur ein Traum. Grundlegende Fragen über die spirituelle Seite des „Seins“ stellen sich jedoch schon seit dem Anbeginn der Menschheit.
Die Essenz dessen, wer wir sind, unabhängig davon, wer wir zu sein glauben, findet in der Lehre Buddhas ihre Beschreibung. Die Erfahrung der wahren "Buddha-Natur“ durch „Erleuchtung“ bringt das universelle Bewußtsein erst zum Vorschein.
Die Entwicklung eines “Selbstbewusstseins“ stellt eine grundlegende Illusion dar, das „Selbst" entsteht zu großen Teilen durch Gefühle, Gedanken, Beziehungen und Erinnerungen, abhängig vom jeweiligen Karma.
Wer ist das sogenannte „Ich“, das so oft zitierte „Selbst"? Wo kommt es her? Wurde es gezeugt? Wo wird es eines Tages „hingehen"?
Wenn wir auf einem Bild ein „Haus“ betrachten, dann wissen wir, dass wir kein „Haus“ betrachten, obwohl auf dem Bild ein Haus zu sehen ist, es ist kein wirkliches „Haus“, sondern nur ein Bild davon. Das Fernsehen zeigt real erscheinende Geschichten; wir wissen aber, dass diese nicht real sind, trotzdem wecken sie unsere Emotionen.
Täglich schaffen wir das „Selbst“ neu, wir können uns genau ab dem jetzigen Moment völlig anders verhalten, abhängig von unserem Schicksal; es kommt eben genau so, wie es kommen muss.
Die Geschichten, die wir uns selbst erzählen (durch das Ego), zu denen werden dann unsere Leben. Dies sind aber nur die Rollen, die wir uns angeeignet haben, das sind nicht wirklich „wir“.
Wenn das Wollen und Wünschen von uns zurückgedrängt wird, dann verblasst auch die Leidenschaft, die bekanntlich die Leiden erst erschafft. Die Rollen lösen sich dann schnell auf.
Die Loslösung vom „Selbst“, vom sog. „Ich“, bringt Ruhe und Frieden. Für Buddha war das „Selbst" nichts Dauerhaftes, nicht Beständiges, somit auch NICHTS was sich lohnt zu kultivieren.
Wir betrachten unsere Umwelt durch Filter, die wir nutzen, um der Flut an Informationen begegnen zu können. Abhängig von den jeweiligen Filtern kommen nur die Ereignisse zu „uns“ durch, an die wir uns erinnern können oder wollen. Im Unterbewußtsein sind unendlich viele Dinge abgespeichert, nützliche und weniger wichtige Informationen sind anhand unserer antrainierten Kriterien (Filtern) in uns gespeichert. Diese Gefühle, Gedanken, Beziehungen und Erinnerungen machen einen großen Teil der Persönlichkeit aus, sie definieren das „Selbst“.
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