Bidens neue Kandidatur: "Sein Alter wird das wichtigste Argument gegen ihn sein"
Monatelang gab es Andeutungen und Spekulationen. Am Dienstagmittag deutscher Zeit war es dann da: Das Video, mit dem Joe Biden offiziell seine zweite Präsidentschaftskandidatur verkündet hat. Er beschwört darin die persönliche Freiheit aller Amerikaner, spricht sich deutlich gegen Trump aus und zeigt ein buntes, multikulturelles und ziemlich gut gelauntes Amerika. Der Slogan zu all dem lautet: "Let’s finish the Job."
Für Bidens Kandidatur spricht, dass er in seiner Amtszeit einiges erreicht hat: großen Investitionen in die US-Infrastruktur, den "Inflation Reduction Act", mit dem der Klimaschutz vorangebracht wurde, Wirtschaftswachstum und sinkende Arbeitslosigkeit nach der Pandemie. “Aber der wichtigste Grund für die Kandidatur wird wohl sein, dass die Demokraten sich auf niemand anderen verständigen können, der gegen Trump diese Schlagkraft hätte”, sagt Stefan Kornelius, Politik-Chef der SZ.
Zum Problem könnte für Biden sein Alter werden. Auch viele Amerikaner halten ihn mit 80 Jahren für zu alt für eine erneute Kandidatur. "Das ist ein valides Argument", so Kornelius. "Es ist absolut berechtigt zu fragen: Kann er das noch mal vier Jahre durchhalten? Meine Antwort ist: Das wird sehr schwierig." Besonders auffällig sei darum auch, wie prominent die Vizepräsidentin Kamala Harris in dem Kandidatur-Video auftauche: "Sie ist die natürliche Nachfolgerin für den Fall, dass er nicht mehr kann. Das ist die Botschaft, die die Demokraten ebenfalls vermitteln müssen."
Hier geht es zum SZ-Podcast "In aller Ruhe".
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Moderation, Redaktion: Nadja Schlüter
Redaktion: Tami Holderried, Johannes Korsche
Produktion: Imanuel Pedersen
Zusätzliches Audiomaterial über Youtube / Joe Biden
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