Alex Demirović im Gespräch mit Robin Celikates
In wenigen Monaten, schon todkrank, schrieb Frantz Fanon 1961 «Die Verdammten dieser Erde». Der aus der damaligen französischen Kolonie Martinique stammende Fanon hat mit diesem Buch, eine Art Manifest des antikolonialen Aufstands, einen der wichtigen Beiträge zur antirassistischen und postkolonialen Theorie formuliert. Der Kolonialismus bestimmt die Ökonomie und Politik der Menschen. Als Psychiater hat Fanon aber auch ein besonderes Verständnis für die krankmachenden Folgen kolonialer Unterwerfung. Die praktische Frage, wie die Kolonisierten sich aus der systematischen Unterdrückung befreien, mündet in eine differenzierte Auseinandersetzung mit der Frage der Gewalt: sie wird von ihm als eine notwendige Praxis verstanden, um den Kolonialismus auch in der Subjektivität der Kolonisierten zu überwinden. Das Ziel für Fanon ist nicht der Kompromiss mit den europäischen Okkupanten. Beides soll es nicht mehr geben: Kolonisatoren und Kolonisierte. Im Sinne der Internationale trat Fanon für den neuen Menschen, eine «neue Menschheit» ein.
Zu Gast bei Alex Demirović ist in dieser Folge: Robin Celikates, Professor für Sozialphilosophie und Anthropologie am Institut für Philosophie an der Freien Universität Berlin.
Grafik: Grafik: www.zersetzer.com, CC BY-NC-SA
Um Frantz Fanon und seinen Kampf für die Dekolonisierung geht es auch in Folge 17 unseres Geschichts-Podcasts Rosalux History: https://www.rosalux.de/rosalux-history
Rosalux History Folge 17: Das Ende des Kolonialismus
www.rosalux.de/mediathek/media/element/1760
Auch passend zum Thema: Rosalux History Folge 1: Der deutsche Kolonialismus: www.rosalux.de/mediathek/media/element/1555
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