In der aktuellen Aufregung um Wirtschaftsminister Robert Habeck und seinen Staatssekretär Patrick Graichen kann man es wieder erleben: Wie schwer sich Politiker damit tun, mit Fehlern umzugehen. Aber wieviel Offenheit und Ehrlichkeit könnten sie sich erlauben, ohne dass das ihnen schadet, weil es von Medien skandalisiert wird? Was ist ein guter Umgang mit Fehlern?
Die FAZ-Redakteurin Helene Bubrowski hat mit vielen Politikerinnen und Politikern über das Thema gesprochen. Sie sagt im Gespräch mit Holger Klein:
„Ich plädiere für mehr Ehrlichkeit – aber ausgehend von dem Befund, dass es um die Ehrlichkeit überhaupt nicht gut bestellt ist. Das Typische ist ein totales Abblocken, ein teflonartiges Pingpong: Kritik sofort als Kampagne abzutun, sofort den polischten Gegner selber zu beschuldigen und überhaupt nicht zu zeigen, dass man bestimmte Dinge aufnimmt, ernst nimmt und überdenkt und möglichst auch noch die Schlussfolgerung zieht, es künftig anders zu machen. Um das Vertrauen der Menschen nicht komplett zu verlieren, muss sich da was ändern.“
Und über die Rolle der Medien:
„Journalisten nehmen für sich in Anspruch, eine Wächterfunktion zu haben, die Mächtigen zu kritisieren, den Mächtigen auf die Finger zu schauen. Um diese Ausgabe auszufüllen, muss man seinen Job auch mit größter Ernsthaftigkeit machen. Wen man da aber gleichzeitig größtmöglich skandalisiert, weil es entweder größere Aufmerksamkeit gibt oder mehr Klicks, dann haben wir irgendwan ein Problem.“
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