Was muss ein guter Film unbedingt haben? Die meisten würden wohl antworten: gute Schauspieler:innen, spannende Kameraperspektiven und lebensechte CGI-Effekte. Aber an erster Stelle würde wahrscheinlich die Geschichte stehen, die einen irgendwie packen muss.
Denn warum sollte ich mich für das Theater auf der Leinwand interessieren, wenn nicht wegen der Geschichte? Schließlich hält sie alles zusammen, überrascht und inspiriert uns. Es mag wie ein Sakrileg klingen, wenn jemand sagt, dass wir im Kino zu viel Wert auf die Geschichte legen. Doch genau das hat der Filmemacher und YouTube-Essayist Patrick H. Willems getan. In dieser Folge des Filmmagazins besprechen wir Willems' Video und diskutieren, inwieweit eine Geschichte auch ignoriert werden kann.
In seinem Youtube-Video erklärt Willems sein Konzept anhand der Filme Tenet und Miami Vice. Was dort im Detail passiert, sei angesichts der edlen Optik, der frenetischen Action und des „Vibes“ gar nicht die Hauptattraktion. Stattdessen folgen wir einem getriebenen Protagonisten durch verschiedene Zeitstränge und die Unterwelt von Miami. Durch die starke Fokussierung auf die Rahmenhandlung, so Willems, hätten wir verlernt, die vielen Details eines Films zu erkennen, wenn wir nur auf die Wikipedia-Zusammenfassung schauten. Denn Filme können auch ohne Dialoge und perfekt aufeinander abgestimmte Handlungsbögen viel erzählen.
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