„Wenn Männer Väter werden, entsteht da auf einmal ein Vakuum – sie wissen nicht genau, was ihre Rolle jetzt ist und müssen diese dringend finden. Dabei helfe ich.“
Nach der Geburt rutschen viele Frauen in eine dominante Rolle und Männer mutieren zu Dienern. Nicht alle - aber eben viele. Was auch irgendwie etwas in der Natur der Sache liegt: Die Frau ist schwanger, die Frau hat die Geburt, die Frau stillt, die Frau kann das Baby oft schneller beruhigen als der Vater... Und der Papa? Der hilft, wo er kann. Was dann aber oft so aussieht, dass er genau das tut, worum die Frau ihn bittet. Anfangs ist das auch richtig und wichtig. Diese "Dienerrolle" müssen Papas aber auch irgendwann wieder loswerden.
Oft empfinden Frauen nämlich genau deshalb einen unfassbaren Mental Load. Was am Anfang, direkt nach der Geburt, noch total hilfreich war, empfinden sie schnell als zusätzliche Belastung. Sie haben das Gefühl, dass alles an ihnen hängen bleibt, sie ihren Männern alles sagen müssen und der Alltag beginnt, sie zu erdrücken. Der Mann hingegen, der in vielen Fällen nach einer kurzen Elternzeit wieder arbeiten gehen muss, weiß gar nicht, wo er und wie er anpacken kann. Es gibt Dinge, die kann er der Frau abnehmen, aber eben auch viele Dinge, da kann er nichts tun.
Wenn das alles einfach zu viel wird, kann es zu einem Ungleichgewicht kommen, das die Beziehung wirklich mehr als auf die Probe stellt. Frauen haben dann das Gefühl, keinen Partner auf Augenhöhe zu haben, sondern ein weiteres Kind, dem sie alles sagen müssen.
Jetzt habe ich, als Mama und Ehefrau, aber auch irgendwie ein bisschen Mitleid mit den Männern (ich rede hier übrigens deshalb nur von Männern, weil Philip als Vätercoach im Podcast spricht - selbstverständlich gilt das alles auch für die Rollenverteilung in gleichgeschlechtlichen Beziehungen). Man darf nicht vergessen, dass Männer ja auch einen harten Tag gehabt haben können. Sie müssen sich auch mit Problemen, Kollegen, dem Chef und Zeitdruck rumschlagen. Und vielleicht geht es genau darum: Immer mal wieder die Perspektive zu wechseln und zu verstehen, was den Partner bedrückt, belastet und vielleicht auch überfordert.
Philip hilft Männern dabei, Strukturen und Dynamiken in der eigenen Familie zu erkennen und sagt, was sie wie tun können. Denn sowohl Mama als auch Papa haben doch eigentlich nur ein Ziel: Eine glückliche Zeit zusammen zu haben und zusammen als Familie glücklich zu sein.
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