Dann lieber Elektroschocks: Silke Ohlmeier über die politische Dimension von Langeweile
Im Alter von neunzehn Jahren hat Silke Ohlmeier, Jahrgang 1986, eine Ausbildung zur Industriekauffrau bei einem Busunternehmen angefangen. Schon an Tag eins wurde deutlich, was sie im Betrieb erwartete: „das Hirn komplett vernebelnde Langeweile“. Die folgenden Wochen und Monate haben den Anfangsverdacht bestätigt. Dennoch hat Ohlmeier nach drei Jahren den Abschluss gemacht, trotz Unterforderung, trotz Antriebslosigkeit, trotz der täglichen „Dauerwarteschleife auf den Feierabend“.
Das blieb nicht ohne Folgen. Silke Ohlmeier studierte Soziologie und befasst sich in ihrer Dissertation mit der Langeweile. Zusätzlich hat sie gerade ein Buch mit dem Titel „Langeweile ist politisch“ vorgelegt. Darin vertritt sie die These, Langeweile sei „eine Folge universeller gesellschaftlicher Strukturen“. Es geht ihr mithin nicht um jene Form der Unlust, die die Zeit dehnt und die man immer wieder einmal verspürt. Es geht ihr um eine sich verfestigende Langeweile, die vor allem marginalisierte Menschen trifft. Über die Reichweite des Problems spricht Ohlmeier in dieser Folge des Bücher-Podcasts.
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