Hapag-Lloyd ist eine große Reederei aus Deutschland. Hast du den Namen schon einmal gehört? Der Name Hapag kommt von Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft. Das klingt kompliziert, ist aber nur der alte Name der Reederei. Lloyd hingegen bezieht sich auf die Norddeutsche Lloyd Reederei.
Hapag-Lloyd ist heute eine der größten Reedereien der Welt. Sie transportiert jedes Jahr Millionen von Containern von einem Ort zum anderen auf der ganzen Welt. Im Jahr 2020 waren das 12,2 Millionen TEU, das steht für Twenty-foot Equivalent Unit. Darunter konnte ich mir auch nichts vorstellen, also habe ich es mir umrechnen lassen und es sind 146 Millionen Tonnen Fracht. Gut, das können wir uns auch nicht wirklich vorstellen, oder? Es ist einfach wahnsinnig viel. Das Unternehmen hat 234 eigene Schiffe und arbeitet auch mit anderen Reedereien zusammen.
Die Geschichte von Hapag-Lloyd ist sehr interessant. Die Reederei ist schon sehr alt. Sie wurde im Jahr 1847 gegründet. Zu dieser Zeit wollten viele Menschen aus Deutschland in die USA auswandern. Darüber habe ich ja auch schon eine Episode Slow German gemacht. Die Reederei transportierte diese Menschen und ihre Sachen über den Ozean. Damals noch auf Segelschiffen. Eine Reise nach New York dauerte in der Regel 40 Tage, die Rückreise 29 Tage. Die Zeit an Bord verkürzte sich für eine Hin- und Rückfahrt auf zwei Wochen, als 1856 das erste Dampfschiff der Hapag, die Borussia, seine Einweihungsfahrt absolvierte.
In den Jahrzehnten danach hat sich Hapag-Lloyd gewandelt und erweitert. So hat die Reederei zum Beispiel auch Luxuskreuzfahrten angeboten.
Im Jahr 1914 begann der Erste Weltkrieg. Es war sehr gefährlich auf dem Meer. Die Schiffe von Hapag-Lloyd wurden von Kriegsschiffen und U-Booten angegriffen. Viele Schiffe gingen dabei verloren. Nach dem Krieg musste das Unternehmen wieder von vorne anfangen. Doch Hapag-Lloyd schaffte es, sich zu erholen.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Reederei wieder stark betroffen. Die meisten Schiffe wurden zerstört oder beschädigt. Heute ist Hapag-Lloyd ein wichtiger Arbeitgeber. Es arbeiten über 11.000 Menschen für das Unternehmen. Die Reederei hat auch einen großen Umweltschutzplan. Sie will den Treibstoffverbrauch ihrer Schiffe reduzieren und setzt auf Recycling und erneuerbare Energien.
Es gibt auch viele kuriose und witzige Fakten rund um Hapag-Lloyd. Zum Beispiel hatte eine Containerverladung in Hamburg einmal eine Pause, weil ein Pinguin am Terminal entdeckt wurde. Der kleine Pinguin war in Hamburg gelandet und hatte sich auf ein Containerschiff verirrt. Das Unternehmen hat den kleinen Vogel gerettet und ihn wieder in die Freiheit entlassen.
Hapag-Lloyd hat übrigens einst das größte Containerschiff der Welt betrieben, die Oxford Mærsk. Dieses Schiff war so groß, dass es schwierig war, es in Häfen anzulegen. Es war 400 Meter lang und hatte Platz für über 15.000 Container.
Insgesamt ist Hapag-Lloyd also eine sehr wichtige und spannende Reederei. Sie hat eine lange Geschichte und ist immer noch sehr erfolgreich. Und das wichtigste: Ein Hörer von Slow German arbeitet auf einem Schiff dieser Reederei – sonst wäre ich nie auf die Idee gekommen, mich mit der Geschichte von Hapag-Lloyd zu beschäftigen. Danke dafür!
Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg256kurz.pdf
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