Das Festsymposium führte Forschende aus dem Gebiet der Klassischen Archäologie, der Historischen Bauforschung, den Digital Humanities und der Landschaftsarchäologie online zusammen, um gemeinsam die Zukunftsperspektiven der Klassischen Archäologie als eines Faches, das sich gegenwärtig mehr denn je in einem transitorischen Zustand befindet zu besprechen.
Der erste Themenblock war der Stadtforschung gewidmet. PATRIC-ALEXANDER KREUZ (Kiel) entwickelte in seinem Beitrag „'Antike Stadt' als Ort und Gegenstand in der Klassischen Archäologie“ aus einem chronologischen Überblick über die Hauptstoßrichtungen der Stadtforschung seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert heraus Perspektiven für zukünftige Forschungsfelder. Diese sieht Kreuz u. a. in der Untersuchung städtischer Randzonen, stadträumlicher „Verbindlichkeitsverluste“, aber auch in der Erforschung der "chaînes opératoires" des städtischen Gewerbes. Als wichtig, jedoch methodisch herausfordernd wird die Annäherung an somatische Erfahrungen bezeichnet, da neben der ohnehin ausschnitthaften Kenntnis des antiken Stadtraumes auch eine qualitative respektive quantitative Objektivierung von Wahrnehmungsstimuli kaum möglich wäre. Das differenzierte Methodenrepertoire sowie die sich stetig verdichtende Befundlage erlauben nach Kreuz einen optimistischen Blick in die Zukunft. Dem stünden jedoch Flächenfraß und Krieg, aber auch ungeschütztes Offenliegen archäologischer Strukturen als destruktive Faktoren entgegen. Besondere Wichtigkeit wird daher dem "capacity building" sowie dem Narrativ der antiken Stadt vor Ort beigemessen.
Den Originalbeitrag und mehr finden Sie bitte hier: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/transit_klassischearchaeologie_kreuz
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