Es gibt eine Verschwörungsmentalität: Julia Ebner erklärt, warum sich so viele Menschen radikalisieren
„Ich bin eine wissenschaftsbegeisterte, antirassistische Feministin. Aber für dieses Buch habe ich mich mit Antifeministen, Rassisten, Klimawandelleugnern und Verschwörungstheoretikern getroffen.“ Das schreibt Julia Ebner in ihrer Monographie „Massenradikalisierung“. Die Extremismusforscherin erörtert darin, warum Ideen, für die sich vor gar nicht langer Zeit nur gesellschaftliche Randgruppen interessiert haben, in der bürgerlichen Mitte inzwischen als salonfähig gelten.
2017 etwa hatte die auf Verschwörungstheorien spezialisierte Bewegung QAnon ein paar Tausend Anhänger, das Gros davon in den Vereinigten Staaten. Auch die identitäre Gruppe White Lives Matter und das antifeministische Netzwerk Mannosphäre waren noch weitgehend unbekannt. Heute nehmen sie Ebner zufolge „Einfluss auf die Politik, verändern die kulturellen Codes und drücken unserer Sprache ihren Stempel auf“.
Wer ist empfänglich für solche Gruppierungen? Was haben die Wahl Donald Trumps zum Präsidenten der USA, der Sturm aufs Kapitol und die Corona-Pandemie mit ihnen zu tun? Wie kommunizieren Frauenhasser in einem Online-Forum miteinander? Und wann ist der Punkt erreicht, an dem sich eine Forscherin, die auf all diese Fragen etwas zu sagen weiß, Bücher schreibt und Interviews gibt, Sorgen macht – um sich selbst und um die Gesellschaft? Julia Ebner gibt in dieser Folge des Bücher-Podcasts Auskunft.
Die Adresse für Anregungen, Lob und Kritik
„Wenn die Polizei um Hilfe ruft“: Kai Spankes Besprechung von Julia Ebners „Massenradikalisierung“
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