Linda Scott will mit ihrem Buch "Das weibliche Kapital" die wissenschaftlichen Grundlagen liefern, um die Debatte zur gesellschaftlichen Ungleichheit um eine feministische Perspektive zu erweitern. Sie zeigt auf, dass es eine geschlechtsneutrale Ökonomie nicht gibt und das eine geschlechtsblinde Wirtschaft nicht nur den Individuen, sondern auch sich selbst schadet. Hierfür prägt sie die Begriffe „Double X-Ökonomie“ und „das weibliche Kapital“, womit sie die wirtschaftliche Rolle der Frauen umschreibt. Empirisch fundiert und mit zahlreichen Fallbeispielen belegt, erklärt Scott, wie Armutsbekämpfung und Gleichstellung zusammengedacht werden können. Die Autorin umreißt verschiedene Facetten der Zusammenhänge von sozialer Gerechtigkeit und Geschlechtergerechtigkeit. Aus diesem Grund lässt sich dem Buch attestieren, dass es eine Lücke schließt, die andere große ökonomische Entwürfe der vergangenen Jahre offengelassen haben. Sehr spannend ist hierbei insbesondere, welches Potenzial eine Stärkung der wirtschaftlichen Teilhabe von Frauen in armen Ländern und Schwellenländern entfalten könnte. Sowohl Gewalt als auch Armut könnten hierdurch deutlich verringert werden.
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