Ein deutscher Arzt der frühen Neuzeit, der es als Zauberer in die Harry-Potter-Bücher geschafft hat? Den gab es wirklich: Agrippa von Nettesheim.
Als Harry Potter und Ron Weasley sich im ersten Band der Buchreihe anfreunden, findet auch Aprippa Eingang in die Geschichte. Die Jungen unterhalten sich über Sammelkarten in Süßigkeitenverpackungen. Ron fehlt bei seinen Sammelkarten die eines sehr berühmten Zauberers: Agrippa. Der bezeichnet sich selbst als Magier. Und mit ausgeprägtem Selbstbewusstsein erklärt er, ein Magier sei kein Zauberer, kein Abergläubischer, der mit bösen Geistern im Bunde steht, sondern ein Weiser, ein Priester, ein Prophet. Von ihm stammt das Standard-Werk zum Thema Magie aus dem 16. Jahrhundert "De occulta philosophia" - "Über die geheime Philosophie".
In diesem Zeitzeichen erzählt Marko Rösseler:
- Warum Patienten im 16. Jahrhundert Heiligenbildchen schlucken.
- Mit welchen freien Künsten sich Studierende in dieser Zeit befassen müssen.
- Mit welcher List Agrippa sich selbst und einen Freund aus gefährlicher Belagerung befreit.
- Welche besondere Begabung den Gelehrten immer wieder in Schwierigkeiten bringt.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:- Jana Schreiber, Doktorandin der frühneuzeitlichen Geschichte an der Universität in Marburg.
- Eingescannte deutsche Übersetzung der "De occulta philosophia" aus der Bibliothek Wisconsin
- "Über die Ungewissheit und Eitelkeit aller Künste und Wissenschaften"
- Wolf-Dieter Müller-Jahnke: Magie als Wissenschaft im frühen 16. Jahrhundert. Die Beziehung zwischen Magie, Medizin und Pharmazie im Werk des Agrippa von Nettesheim (1486-1535). (leider vergriffen)
Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de
Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens!
Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Marko Rösseler
Redaktion: David Rother
Technik: Sarah Fitzek
Onlineproducerin: Vera Kettenbach