Das Festsymposium führte Forschende aus dem Gebiet der Klassischen Archäologie, der Historischen Bauforschung, den Digital Humanities und der Landschaftsarchäologie online zusammen, um gemeinsam die Zukunftsperspektiven der Klassischen Archäologie als eines Faches, das sich gegenwärtig mehr denn je in einem transitorischen Zustand befindet zu besprechen.
CLARISSA AGRICOLA (Köln) legt mit ihrem Beitrag „Vom Zahlenwust zur archäologischen Erkenntnis. Potenzial geochemischer Analysen in der Archäologie anhand ausgewählter Beispiele“ den Fokus auf den Bedeutungsgewinn archäometrischer Methoden in der archäologischen Forschung. Mithilfe der portablen Röntgen-Fluoreszenz-Analyse (p-RFA) ist es möglich, qualitative Herkunftsanalysen durchzuführen und diese in die Überlegungen zu den einzelnen Fundplätzen einfließen zu lassen. Anhand dreier Fallbeispiele der Helleburg, einer Villa Rustica, der Herkunftsbestimmung der Terra Nigra und römischer Gusstiegel aus Augusta Raurica konnte Agricola aufzeigen, dass im Fall der Helleburg in Verbindung mit archäologischen Prospektionsmethoden mittels der p-RFA auch die Phasenzuweisung der Keramik möglich ist. Durch die geochemische Analyse der Terra Nigra konnte durch Abgleich mit den entsprechenden Signaturen bekannter Tonlagerstätten eine Herkunft dieser Keramikgattung aus dem Rheinland gesichert werden. Im Fall der Gusstiegel aus Augusta Raurica konnten zudem für diese spezialisiert hergestellte Gattung verschiedene, räumlich weit getrennte Tonlagerstätten identifiziert werden. Derartige Beobachtungen lassen Rückschlüsse auf überregionale Vernetzungs- und Produktionsabläufe zu. Abschließend stellt Agricola nochmals fest, dass die p-RFA bei allem Potenzial als Analysemethode in einen Mix von Untersuchungsmethoden eingebunden werden muss, um weitergehende Fragen zu beantworten.
Den Originalbeitrag und mehr finden Sie bitte hier: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/transit_klassischearchaeologie_agricola
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