Mit Angriffen entlang der gesamten Frontlinie in den östlichen Regionen Donezk, Luhansk und Charkiw hat Russland diese Woche seine Großoffensive im Osten der Ukraine gestartet. Der Krieg sei damit in eine neue Phase eingetreten, so beide Seiten übereinstimmend. Doch während der russische Außenminister Sergej Lawrow die Offensive als wichtigen Schritt zur Befreiung der von Russland beanspruchten Volksrepubliken sieht, glaubt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach wie vor an das Scheitern des Gegners und versichert: „Ganz gleich, wie viele russische Truppen dorthin getrieben werden: Wir werden kämpfen.“ Ist diese Woche, die mittlerweile achte seit Beginn der Kämpfe, entscheidend für den weiteren Verlauf des Krieges? Wie ist es tatsächlich um die Stärke der russischen Streitkräfte bestellt? Kommen die erneuten Waffenlieferungen, die der Westen nun der Ukraine verspricht, noch rechtzeitig? Und können die Ukrainer trotz ihres ungebrochenen Widerstandswillens diesen Krieg überhaupt gewinnen? Zu Gast sind: Der Politikwissenschaftler Johannes Varwick, der ein Ende der Waffenlieferungen und eine Rückkehr zur Diplomatie fordert und der Ukraine zu Zugeständnissen rät; der Militärstratege Berthold Sandtner, der der Ukraine ohne weitere Waffen aus dem Westen langfristig wenig Chancen einräumt; die Schriftstellerin Cordula Simon. Sie hat die lange in Odessa gelebt, unterstützt ukrainische Flüchtlinge und ist überzeugt: „Die Ukrainer werden auf jeden Fall weiterkämpfen“; und der Historiker Peter Ruggenthaler, der vor den verheerenden Folgen dieses Krieges warnt – auch für Russland. Moderation: Michael Fleischhacker
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