Das Festsymposium führte Forschende aus dem Gebiet der Klassischen Archäologie, der Historischen Bauforschung, den Digital Humanities und der Landschaftsarchäologie online zusammen, um gemeinsam die Zukunftsperspektiven der Klassischen Archäologie als eines Faches, das sich gegenwärtig mehr denn je in einem transitorischen Zustand befindet zu besprechen.
In der abschließenden Sektion „Landschaftsarchäologie“ spricht GÜNTHER SCHÖRNER (Wien) zu „Land oder Umland. Forschungen zu Roman Rural Landscapes“. Schörner beginnt zunächst mit einer Einführung in die Geschichte und Entwicklung der Surveyarchäologie zur Erforschung anthropogener Landschaften. Besonderes Augenmerk legt er dabei auf die Darstellung der Entwicklung der Surveyarchäologie von kleinen, unregelmäßigen Surveys hin zu modernen multimethodischen und durch Spezialisten verstärkten Forschungsprojekten. Kritisch setzt sich Schörner mit fehlenden Standards in der Surveyarchäologie und der daraus folgenden, schwierigen Vergleichbarkeit von Ergebnissen auseinander. In seinen Anwendungsbeispielen stellt er dies an Beobachtungen zum Fundaufkommen in Abhängigkeit zur begangenen Oberfläche oder der Surveytechnik in Verbindung mit anderen Methoden der Feldarchäologie dar. So konnte am Beispiel eines „Resurveys“ in Molino San Vincenzo (Italien) im Abstand von drei Jahren zur ersten Begehung ein enorm gesteigertes quantitatives Lesebild gewonnen werden. Die Gründe hierfür liegen meist in der durch landwirtschaftliche Nutzung bedingten Oberflächenbeschaffenheit. In Beispielen aus Il Crotone (Italien) und Ephesos (Türkei) konnten die Ergebnisse der quantitativen Funddichte in Surveys mit Ergebnissen von geophysikalischen Untersuchungen korreliert werden. Es zeigte sich auch in diesen Beispielen ein Zusammenhang von Oberflächenfunddichte und den geophysikalisch ausgemachten Strukturen im Boden. Zusammenfassend stellt Schörner fest, dass trotz der methodischen Fortschritte Survey als Methodenmix in Verbindung mit Geoarchäologie und klassischen Grabungen die aussagekräftigsten Ergebnisse produzieren kann.
Den Originalbeitrag und mehr finden Sie bitte hier: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/transit_klassischearchaeologie_schoerner
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