Buddhismus im Alltag als täglicher Podcast - Mentale Gesundheit - Selbstverwirklichung - Achtsamkeit
Religion & Spirituality:Buddhism
709-Richtig atmen-Buddhismus im Alltag - von shaolin-rainer.de
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Meditation und Atmung sind für Buddhisten immer ein Thema. Hier erfährst Du, wie durch bewusstes Atmen eine Steigerung der Entspannung und Vitalität erreicht werden kann.
Dein Atem ist ein wertvolles Instrument, das Dir dabei helfen kann, Stress abzubauen und innere Ruhe zu finden. Die Kunst des richtigen Atmens kann erlernt werden. Hier zeige ich Dir meine Tricks für eine effektive und nachhaltige Atempraxis.
Hast Du schon einmal beobachtet, wie sich dein Zustand verändert, wenn Du von Stress überwältigt bist? Oftmals neigt man dazu, flach in die Brust zu atmen oder in einem unnatürlich schnellen Rhythmus. Es fühlt sich an, als ob einem die Luft wegbleibt, man ist verspannt, hat Kurzatmigkeit, spürt Enge in der Brust oder leidet unter schmerzhaften Verspannungen im Schulter-Nacken-Bereich bis hin zu Kopfschmerzen.
Doch der Buddhismus bietet uns ein einfaches und wirksames Werkzeug, um Stress abzubauen und zu entspannen: unseren Atem. Ein tiefer Atem beruhigt unser Nervensystem und schenkt uns neue Energie. Und das Schöne daran ist: Unser Atem begleitet uns immer.
Wusstest Du, dass wir im Durchschnitt zehn bis 15 Mal pro Minute ein- und ausatmen und dabei im Ruhezustand etwa 0,5 Liter Luft pro Atemzug aufnehmen? Durch bewusstes, tiefes Atmen kann dieses Volumen sogar auf 3 Liter erhöht werden. Wir atmen, solange wir leben, ohne viel darüber nachzudenken. Aber was passiert eigentlich in unserem Körper, wenn wir atmen? Und warum ist eine korrekte Atemtechnik so wichtig?
Generell haben die Chinesen die Atmung als eigene Disziplin entwickelt, beim Qi Gong atmen wir in der Bewegung, meditativ und energetisch. Über viele Jahre habe ich mich (besonders mit meinem Meister Shi Yan Zi) mit den verschiedenen Ansätzen der Atemtechniken beschäftigt, habe mein tägliches Qi Gong-Program, dass zwischen 5 und 10 Minuten dauert. Auch war ich Schüler des deutschen Atemlehrers Rolf Beimborn, der den „erfahrbaren Atem“, nach den Lehren von Frau Prof. Ilse Middendorf (deutsche Atemtherapeutin und Begründerin einer Atemlehre; 1910 bis 2009), lehrte. Die Atmung war für mich immer ein zentrales Element meines Lebens.
Die Bedeutung einer korrekten Atmung für das alltägliche Leben möchte ich anhand einer kleinen Übung verdeutlichen. Stellen wir uns vor, wir stehen vor einer angelehnten Tür, die etwa 30 cm von uns entfernt ist und sich nach außen öffnen kann. Legen wir unsere Handfläche auf die Tür. Beim Einatmen drücken wir nun die Tür auf. Dabei nehmen wir jeden Schritt der Bewegung achtsam wahr. Anschließend lehnen wir die Tür wieder an, legen unsere Handfläche erneut darauf und beim Ausatmen drücken wir die Tür achtsam auf. Konntest Du einen Unterschied bemerken? Nun führen wir die Übung erneut durch, aber diesmal beginnen wir mit dem Ausatmen. Das Öffnen der Tür erfolgt erst nach dem Beginn des Ausatmens, nur eine Millisekunde später. Doch nun bestimmt der ATEM die Bewegung und nicht mehr die Bewegung den Atem. Was hast Du dabei gefühlt? Dieses Prinzip ist auch im Kampfsport von großer Bedeutung, da der Hauptteil der Kraft aus dieser Art der Atmung entsteht. Der Atem führt den Körper und nicht umgekehrt.
Beim Einatmen gelangt Luft und Sauerstoff entweder durch die Nase oder den Mund in die Luftröhre und von dort in die Bronchien und Lungen, wo ein wichtiger Austausch von Gasen stattfindet. Unsere Zellen nehmen Sauerstoff aus dem Blut auf und geben gleichzeitig Kohlendioxid ab, das dann über die Lunge und die Atemwege den Körper verlässt.
Immer wenn du dich verloren fühlst, kehre zu deinem Atem zurück. Beobachte ihn, spüre ihn und finde in ihm den Anker für deine Gegenwart
- Buddha -
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