Großstadtfeuilleton ist, wenn eine Wiener Legende und ein Münchener Original in einer Berliner Tageszeitung aufeinander treffen. So geschehen wahrscheinlich öfter in den 1920er Jahren, aber konkret sei heute hier die Rede von Alfred Polgar, der im Berliner Tageblatt vom 14. Dezember 1923 der spezifischen Komik des großen Karl Valentin auf den Grund zu gehen versucht. „Er ist ein Phänomen und spottet der Analyse“, schließt sein Text voll Bewunderung und Bescheidenheit. In den vorangegangenen zwei kleinen Spalten kommt der Literat Polgar dem Phänomen Valentin aber vermutlich näher als die meisten anderen Exegeten. Kostenpunkt der veröffentlichenden Abendausgabe übrigens: 100 Milliarden Mark. Oder wie man neuerdings rechnete: 10 Goldpfennig. Unser Mann bei diesem Gipfeltreffen ist Frank Riede.
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