Heute geht es um das Thema Scham. Davon ist Nina viel mitgegeben worden. Sie erzählt uns, wo das Gefühl herkam, was es mit ihr gemacht hat und wie sie es umwandeln konnte, in etwas Nützliches.
Nina ist ihrer Familie als Kind nicht brav und feminin genug: Sie spielt mit Jungs und wird stark für ihre Optik kritisiert, als sie beginnt, ihren eigenen Stil zu entwickeln. Getönte Haare, Tattoos oder Piercings sind ein No-Go, sie soll sich dafür schämen. Andererseits schämt sie sich ehrlich für ihren alkoholkranken Vater. Zum Glück wird sie in der Schule geachtet, hat genug Köpfchen und zieht schon mit 16 daheim aus – ihre Rettung.
Mit Roman und Maximilian spricht sie über das Gefühl, nicht zu genügen und die Weitergabe von Mustern innerhalb der Familie. Es geht um die Freiheit des Individuums und die Verantwortung von Eltern. Warum ist die Gefahr des Abrutschens in die Kriminalität so groß, wenn Eigenheiten eines Kindes nur mit Ablehnung beantwortet werden? Welche alternativen Reaktionsmuster hat Nina kennen gelernt? Und wie kann sie ihre schmerzliche Erfahrung heute positiv für ihre Arbeit nutzen?
Eine sogenannte „Leiche im Keller“ ist mit Scham behaftet. Doch nicht alles, wofür man sich schämt, ist eine Leiche, stellt Maximilian fest. Entscheidend ist, ob man gegen eigene Werte handelt oder ob Scham vom Umfeld eingeimpft wird. Nina hat sich davon frei gekämpft, ertappt sich aber noch, dass sie bei Familienmitgliedern in alte Muster verfällt. Für sie überraschend: Sie ist demnächst zu einer Familienfeier eingeladen, obwohl sie anders ist als alle anderen.
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