Alex (Pseudonym) und ich sind bei mir zu Hause und reden über seine schulischen Leistungen. Er ist in meiner 7. Klasse. Ich habe ihn ins Herz geschlossen und würde sogar sagen, dass er ein Freund geworden ist. Ich will ihm gerne helfen. Er erzählt mir von seinen letzten Noten, die er geschrieben hat: mehr schlecht als recht. Fast ausschließlich schlecht. Ich versuche ihm ins Gewissen zu reden – vermutlich vertane Liebesmüh. Alex sagt nämlich: »Ich hab doch noch Zeit!« Ihm ist die Notwendigkeit, sich jetzt anzustrengen, nicht wirklich bewusst. Warum jetzt den Kraftaufwand betreiben? Warum jetzt diese Aufregung?
Diese Szene mit Alex ist bereits über fünf Jahre her, wir haben uns mehr oder weniger aus den Augen verloren. Erst kürzlich hörte ich über ihn, dass er immer noch zur Schule geht. Immer noch »bemüht« er sich um einen Abschluss. Sitzenbleiben, Schulwechsel, ... das ganze Programm. Schade. Sicher wäre einiges vermeidbar gewesen.
Schule ist freilich nicht alles im Leben. Auch der Beruf nicht, obwohl wir mit beidem sehr viel Zeit verbringen. Aber: Kann es sein, dass die Aussage »Ich hab doch noch Zeit« zu einer Lebenshaltung bei Alex geworden ist? Was ist, wenn Alex und viele andere dieselbe Haltung auch in Angelegenheiten an den Tag legen, die weitaus wichtiger sind als Schule? Angelegenheiten, die nach einem Fehlverhalten nicht mehr so leicht, ja, vielleicht sogar unmöglich zu korrigieren sind? Ungeklärte Beziehungen. Unvergebene Schuld. Innere Ruhelosigkeit. Die gestörte Beziehung zu Gott ...
Das sollte zu denken geben! Gerade in der Beziehung zu Gott ist Aufschub gefährlich. Ist Ihr Verhältnis zu ihm geklärt? Mit unvergebener Schuld vor Gott zu treten, bedeutet eine sich ewig auswirkende, fatale Weichenstellung.
Willi DückDiese und viele weitere Andachten online lesen
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Audioaufnahmen: Radio Segenswelle
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