Trumps Nato-Drohung: "America First in Reinkultur"
Zur 60. Sicherheitskonferenz treffen sich am Wochenende etwa 50 Staats- und Regierungschefs in München. Eines der Themen ist, dass der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump sinngemäß Folgendes gesagt hat: dass diejenigen Nato-Staaten, die nicht genug Geld für ihre Verteidigung ausgeben, auch nicht den Schutz der USA erwarten könnten, wenn sie angegriffen würden. Sollte Trump also noch einmal Präsident werden, dann wäre auf die USA in der Nato womöglich kein Verlass mehr. Seither wird in Europas Nato-Mitgliedsstaaten verstärkt über eigene, europäische Atombomben zur Abschreckung diskutiert.
"Ich halte das für eine problematische Debatte, weil sie enorm viel Kosten binden würde", sagt Jürgen Hardt, außenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Der 60-Jährige war von 2014 bis 2018 Koordinator der Bundesregierung für die transatlantischen Beziehungen. Europas Nato-Mitglieder sollten laut ihm "lieber mit den Amerikanern darüber reden, wie wir die Lasten fairer untereinander verteilen".
Aber er habe auch "das Gefühl", sagt Hardt, dass Trump zum ersten Mal in jüngster Zeit "nicht die einhellige Unterstützung aus den eigenen Reihen hat". Aber, ob Trump das nur als Provokation gemeint habe, spiele im Grunde keine Rolle: "Wir müssen es für bare Münze nehmen." Deshalb sei sein konkreter Vorschlag, dass Europa etwa bei der Cyberbedrohung "gemeinsame europäische Fähigkeit" aufbauen sollte. Anhand "kleiner, erster Pilotbeispiel einer gelungenen europäischen Verteidigungszusammenarbeit" ließen sich die Schaffung einer gemeinsamen Armee erproben.
Alle Texte zur 60. Münchner Sicherheitskonferenz finden Sie auf dieser Übersichtsseite.
Moderation, Redaktion: Lars Langenau
Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb, Nadja Schlüter, Leopold Zaak
Produktion: Jakob Arnu
Zusätzliches Audiomaterial über Deutschlandfunk, Die Welt, Tagesthemen, Reuters.
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