Nicht nur Kinder, auch Erwachsene lieben Märchen. Warum? Sie sprechen offenbar tiefe Sehnsüchte in uns an, die das wahre Leben nicht stillen kann: Dem Übernatürlichen begegnen, dem Tod entkommen, Liebe erleben, die man nicht verlieren kann, nicht alt zu werden, nicht sterben zu müssen, über das Böse zu triumphieren. Die Schöne und das Biest z. B. erzählen uns von einer Liebe, die sogar aus einer tierähnlichen Widerwärtigkeit herausholen kann. Dornröschen erzählt uns von einer Art bösem Zauberschlaf. Doch dann kommt ein edler Prinz und bricht den Bann. Wie schön, wie berührend. Doch bei all dem bleiben Märchen, was sie sind: Fiktion, Träume, Wunschvorstellungen.
Wenn wir nun die Erzählungen in der Bibel lesen, denken wir vielleicht: Das sind doch auch nur Märchen. Zu schön, um wahr zu sein. Da bricht einer in unsere Welt hinein, hat Wunderkräfte, die Stürme stillen, Kranke heilen und Tote auferwecken können. Dann fallen Neider und Feinde über diesen Wundertäter her, töten ihn und alles scheint aus zu sein. Doch unverhofft steht er von den Toten auf und kann so alle erretten, die ihm ihr Vertrauen schenken. Ist das nun auch wieder nur Fiktion?
Nein. Bedenken wir: Die Geschichten der Bibel beginnen nicht mit »Es war einmal ...« Sie berichten von Tatsachen, von existierenden Personen in einer realen Zeitrechnung. Es ist kein Märchen, dass wir Menschen unter dem Fluch eines »bösen Herrschers«, des Teufels liegen. Und ebenso wenig ist es ein Märchen, dass Jesus, besser als jeder »Märchenprinz«, diesen Bann gebrochen hat. Seine Liebe hat gesiegt: über Sünde, Tod und Teufel. Wer sich ihm anvertraut, für den ist ewiges Leben und unverlierbare Liebe keine Fiktion, kein unerfüllbarer Traum mehr, sondern ganz real.
Sebastian WeißbacherDiese und viele weitere Andachten online lesen
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Audioaufnahmen: Radio Segenswelle
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