Mein vierjähriger Enkel entdeckte beim Spielen auf einem Erdhügel einen schalenförmigen Gegenstand. Gereinigt von Erde entpuppte er sich als eine menschliche Schädeldecke. Die Beamten staunten nicht schlecht, als der Kleine mit dem Skelettteil auf der Polizeiwache erschien. Nachforschungen wiesen jedoch nicht auf einen ungeklärten Kriminalfall, sondern auf den Aushub von einem Friedhof, der in freier Wildbahn entsorgt wurde.
Alle vier Schreiber der Evangelien legen Wert auf die Mitteilung, dass der Ort, wo Jesus Christus gekreuzigt wurde, »Schädelstätte« (Golgatha) hieß. Manche antiken Autoren führen diese Bezeichnung auf die Kontur des Felsens zurück, der von Weitem wie ein Schädel aussah. Andere sehen in dem Umstand, dass Golgatha eine Hinrichtungsstätte war, den Grund für diesen ungewöhnlichen Namen.
Das Wort Golgatha leitet sich von dem hebräischen Verb galal ab, das rollen oder abwälzen bedeutet, und hängt mit der Tatsache zusammen, dass Schädel nahezu rund sind. Auch der deutschen Redewendung Köpfe rollen lassen liegt dieser Tatbestand zugrunde. Aber was wurde denn auf Golgatha, diesem furchtbaren und gruseligen Ort, weggerollt und abgewälzt?
Dort bezahlten unzählige Verbrecher ihre schlimmen Taten mit ihrem Leben, aber Jesus Christus war der sündlose und vollkommen reine Sohn Gottes. Die Strafe für unsere schlechten Taten, unsere ganze Schuld, wurde auf ihn abgewälzt und er ertrug den gerechten Zorn des heiligen Gottes dafür. Wer daran glaubt, der muss nicht mehr selbst die Strafe für seine Sünden tragen. Er weiß, dass ihm vergeben und dass alle seine Schuld weggewälzt ist. Und so kann die schreckliche »Schädelstätte« zum Ausgangspunkt eines neuen Lebens werden.
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Audioaufnahmen: Radio Segenswelle
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