Um herauszufinden, was das Gewissen tatsächlich ist, gibt uns die ursprüngliche Sprache des Neuen Testaments eine Hilfe. Genau übersetzt heißt »Gewissen« da: »Zusammenschau«. Unser Gewissen vergleicht also unsere Taten, Worte und Gedanken mit dem, was Gott von uns Menschen erwartet. Und wenn die Übereinstimmung nicht vorhanden ist, meldet es sich. Wir sagen dann, wir haben ein »schlechtes Gewissen«.
So jedenfalls sollte es sein. Leider wohnen wir hier auf der Erde im Zugriffsbereich des Teufels, wie uns die unzähligen Schwierigkeiten deutlich machen, von denen wir täglich hören oder die wir selbst erleben. Durch Jahrtausende lange Erfahrung weiß der Böse, wie er unser Gewissen, diesen genauen Kompass, entweder ausschalten oder irreführen kann. Da gibt es viele, deren Gewissen wie von einem Brenneisen verhärtet ist, während es bei anderen oft völlig unnötig Alarm schlägt und dadurch deren Besitzer von einer Angst in die andere treibt und ihnen beinahe alles verbietet, was Gott seinen Menschen zum fröhlichen Gebrauch schenken möchte.
Doch was kann einem einmal aufgeschreckten Gewissen wirklich Frieden geben? Der gute Vorsatz, nichts Schlechtes mehr zu tun, wird nicht helfen, denn das beseitigt keine Schuld und ist überdies illusorisch. Allein durch den Glauben an Jesus Christus kann ein Gewissen endlich zur Ruhe kommen, da er für uns trotz all unserer Sünden durch seinen Tod Frieden mit Gott gemacht hat.
Aber auch dann behält das Gewissen, wie der Tagesvers zeigt, seine Funktion. Es macht uns klar, wie wir als Nachfolger Jesu unser Leben praktisch führen sollen. Zu diesem Zweck muss das Gewissen, dieser Kompass des Lebens, stets auf Gott ausgerichtet bleiben und voll funktionsfähig sein.
Hermann GrabeDiese und viele weitere Andachten online lesen
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Audioaufnahmen: Radio Segenswelle
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