Von den Reichstagsdebatten der 1920er-Jahre existieren keine Aufnahmen. Erst seit 1930 wurden sie auf Wachswalzen festgehalten. Aber soll man sie im Rundfunk übertragen?
Viele Abgeordnete sind 1930 noch dagegen. Doch Paul Löbe, SPD-Politiker und seit 1925 Reichstagspräsident, spricht sich dafür aus. So auch in dieser Aufnahme vom 12. Juni 1930, in der er auch auf die Argumente der Gegner eingeht.
Durchsetzen kann sich Paul Löbe aber letztlich nicht: Zwar werden die Debatten von nun an auf Wachswalzen festgehalten, doch die Übertragung im Rundfunk lehnt der Ältestenrat ab.
1932 kommt es zu einem regelrechten Eklat, als Abgeordnete der Deutschen Nationalen Volkspartei erfahren, dass eine Rede von Reichskanzler Brüning im Rundfunk übertragen wurde.
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