Bodo Manstein warnte früh vor den Risiken der Atomenergie
Als die ersten Atomkraftwerke ans Netz gingen, herrschte auch in Deutschland eine Kernkraft-Euphorie; eine Anti-Atomkraft-Bewegung gab es noch nicht.
Der Mediziner und Wissenschaftspublizist Bodo Manstein gehört zu denen, die schon früh vor den Risiken warnten. 1975 gehörte er zu den Mitgründern des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland BUND.
Bodo Manstein hatte allerdings auch eine NS-Vergangenheit. 1930 war er in die NSDAP eingetreten und war Mitglied im „Nationalsozialistischen Deutschen Ärztebund“. Er arbeitete als Facharzt an der Charité und geriet später in Kriegsgefangenschaft.
Als Frauenarzt hatte er lange vor der Pille Bücher geschrieben über Empfängnisverhütung. Er war auch Pazifist und versuchte in den 1950er-Jahren, Proteste gegen die Atombombenversuche im Pazifik zu organisieren. In der Folge konzentrierte er sich immer mehr auf die Atomenergie und ihre Risiken.
Am 29. Oktober 1964 gab er dem Südwestfunk dieses Interview.
Quelle: Zeitfunk "Aus Forschung und Technik", Archiv des SWR: W0496931
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Oben im Bild: Eine der ersten Vorstandssitzungen des "Bund für Umwelt und Naturschutz" (BUND) 1975 mit (v.l.n.r.) Bodo Manstein, Herbert Gruhl, Hubert Weinzierl, Bernhard Grzimek und Helmut Steiniger (Foto: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND))
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