Wenn ich hier im ERF in einem unserer Videoschnittplätze sitze und an einem Film arbeite, fällt manchmal eine kuriose Frage: „Ist das die Wahrheit?“ frage ich da meinen Technikkollegen.
Um den Inhalt des Films geht es dabei nicht: gemeint ist die Farbkalibrierung des Bildschirms. Einfach erklärt: zeigt mir dieser Bildschirm genau die Farben, die die Kamera aufgezeichnet hat? Oder ist er zu hell oder zu dunkel eingestellt, haben die Bilder einen Farbstich? In der Regel geht es um Nuancen, bei denen das technische Gerät daneben liegt. Die können allerdings schon ausreichen, um den Gesamteindruck eines Videos zu stören.
In der Bibel, im Buch der Sprüche, steht „Der Herr verabscheut die Lippen, die lügen – tritt einer für die Wahrheit ein, gefällt es Ihm.“ (Sprüche 12,22, BasisBibel).
Dass es ethisch richtig und geboten ist, die Wahrheit zu sagen, das mag selbstverständlich klingen. Im Alltag erlebe ich es allerdings eher wie mit der Kalibrierung eines Bildschirms. Es sind die Feinheiten, die das, was ich sage, zur Lüge machen können. Mit meinen Worten male ich vielleicht ein zu dunkles oder zu helles Bild einer Situation. Übertreibe ein bisschen, färbe das Ganze mit meiner Sicht der Dinge ein.
Doch auch dieses „knapp daneben“ kann die Beziehung zu anderen belasten. Wer gerne übertreibt, verliert auf Dauer das Vertrauen seines Gegenübers. Deswegen fordert uns Gott auf, für die Wahrheit einzutreten: damit unser Miteinander richtig kalibriert ist.
Autor: Tanja Rinsland
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